Freitag, 20. April 2012

SONNENSTURM - WARNUNG, ORF/WISSENSCHAFT

WARNUNG (Quelle ORF, Österreichischer Rundfunk - Science ORF.at) vom 19.04.2012
Anfang März erstrahlte die obere Erdatmosphäre im Infrarotlicht plötzlich wie ein frisch erleuchteter Weihnachtsbaum. Schuld war ein heftiger Sonnensturm: eine gigantische Wolke elektrisch geladener Sonnenteilchen, die mit hoher Geschwindigkeit über die Erde hinwegfegte. Der Sonnensturm hatte die obere Atmosphäre mit der enormen Energiemenge von 26 Milliarden Kilowattstunden aufgeheizt, wie die US-Raumfahrtbehörde NASA berechnet hat. Genug Energie, um alle Haushalte in New York zwei Jahre lang mit Strom zu versorgen.

Das war die größte Wärmedosis, die wir seit 2005 von einem Sonnensturm erhalten haben", berichtet Weltraumwetter-Forscher Martin Mlynczak vom Langley Research Center der NASA in einer Mitteilung. "Es war ein großes Ereignis und zeigt, wie die Sonnenaktivität direkt unseren Planeten beeinflussen kann."

Glücklicherweise waren die Folgen in diesem Fall vor allem spektakulär anzusehende Polarlichter. Doch die geomagnetischen Stürme, die von der Wechselwirkung der elektrisch geladenen Sonnenteilchen mit dem Erdmagnetfeld ausgelöst werden, können gefährliche Konsequenzen haben: Sie können Stromnetze überlasten und zusammenbrechen lassen, Kommunikations- und Navigations-Satelliten außer Gefecht setzten sowie Astronauten und Flugpersonal gefährden.

"Schlecht auf Bedrohung vorbereitet"
"Geomagnetische Stürme sind eine gravierende Gefahr für unsere technologieabhängige Gesellschaft", betont der britische Weltraumwetter-Experte. Mike Hapgood in einem Kommentar für das Fachjournal "Nature" Bd. 484, S. 311 (http://www.nature.com/nature/journal/v484/n7394/full/484311a.html). Seiner Ansicht nach ist die Zivilisation zu schlecht auf diese Bedrohung vorbereitet. "Wir müssen die Wahrscheinlichkeit schwerer Weltraumwetter-Störungen und ihre Folgen viel besser verstehen, und wir brauchen dieses Wissen schnell", meint der Wissenschafter vom Rutherford Appleton Laboratory im britischen Didcot. Sonnenstürme hat es in der Erdgeschichte immer schon gegeben, aber erst die zunehmend technisierte Zivilisation wird anfällig dafür. Schäden durch Sonnenausbrüche sind schon von Beginn des elektrischen Zeitalters an belegt. Ein besonders starker Sonnensturm hatte etwa am 1. und 2. September 1859 die gerade eingeführten Telegrafenleitungen unterbrochen, Feuer in Telegrafenstationen entfacht und Polarlichter erzeugt, die noch in Rom und Havanna sichtbar waren. Heute drohten schlimmere Folgen, argumentiert Hapgood. So lege eine Studie des britischen Strom- und Gasversorgers UK National Grid nahe, dass ein derartiges Ereignis heute manche Regionen für mehrere Monate von der Stromversorgung abschneiden könne.

Ausfall von 1.600 Satelliten
Tatsächlich hatte Mitte März 1989 ein Sonnensturm für einige Stunden die Stromversorgung von Millionen Kanadiern lahmgelegt und den Kontakt zu rund 1.600 Satelliten gekappt. Zwar hätten viele Stromversorger seitdem nachgerüstet.

Blackout von 2003 - Stromausfall keine Lichter völlige Dunkelheit


So sieht es dann aus wenn der Strom ausfällt
14. August 2003
Vom Stromausfall betroffen 45 Millionen Amerikaner und 10 Millionen Kanadier!


Dieses Video zeigt den Stromausfall in Kanada 2003


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