Donnerstag, 2. Juni 2022

Schwitzen ist lebenswichtig, aber...


Mehr als 170 Millionen Menschen leiden weltweit unter einer krankhaft 
vermehrten Schweißbildung, der sogenannten Hyperhidrose. 

Schwitzen und das Nervensystem
Hyperhidrose kann durch ein falsch eingestelltes Nervensystem ausgelöst werden. Im Gegensatz zum willkürlichen Nervensystem, das alle Vorgänge des Körpers steuert, die sich durch den eigenen Willen beeinflussen lassen (z.B. Muskelbewegungen), reguliert das vegetative Nervensystem automatisch die Funktion der inneren Organe wie Herz, Verdauungsorgane, den Stoffwechsel, die Atmung sowie verschiedene Drüsen, so auch die Schweißdrüsen. Das vegetative Nervensystem funktioniert unabhängig vom eigenen Willen.

Sympathikus und Parasympathikus
Die beiden gegensätzlichen Bestandteile des vegetativen Nervensystems sind der Sympathikus und der Parasympathikus. Sie sorgen in einem fein abgestimmten Wechselspiel für ein Gleichgewicht zwischen nach außen und nach innen gerichteten körperlichen Aktivitäten. Der Sympathikus bereitet den Körper durch Leistungssteigerung auf körperliche Anstrengung vor, indem er z.B. die Atmung beschleunigt, die Herzkraft erhöht und die Bronchien erweitert. Er gibt auch das Signal zur Schweißproduktion. In Stress-Situationen ist er besonders aktiv. Der Parasympathikus sorgt dagegen für körperliche Entspannung, er ist besonders beim Essen, Verdauen und Ausscheiden aktiv.

Schaltzentrale Gehirn
Zentrale Anteile von Sympathikus und Parasympathikus liegen im Gehirn und im Rückenmark. Von dort aus gelangen die Steuerimpulse über periphere Nervenzellen zu den Zielorganen. Der periphere Sympathikusnerv nimmt seinen Ursprung im Rückenmark der unteren Halswirbelsäule, der gesamten Brustwirbelsäule und der oberen Lendenwirbelsäule.

Botenstoffe (Transmitter)
An den Zielorganen von Sympathikus und Parasympathikus übertragen Botenstoffe, die sogenannten Transmitter, die Informationen. Für parasympathische Impulse wird der Botenstoff Acetylcholin ausgeschüttet, für sympathische Impulse der Botenstoff Noradrenalin. Mit einer Ausnahme: An den Schweißdrüsen werden die sympathischen Impulse nicht durch Noradrenalin, sondern ebenfalls durch den Botenstoff Acetylcholin übertragen. An dieser Stelle greifen Medikamente, die Anticholinergika, ein. Sie unterdrücken den Botenstoff Acetylcholin (daher der Name). Das bedeutet aber auch, dass Anticholinergika nicht nur die Produktion von Schweiß stoppen, sondern auch parasympathische Impulse, die durch Acetylcholin übertragen werden, unterdrücken können.

Anspannung und Entspannung
Für die Gesundheit ist es wichtig, dass sympathische und parasympathische Aktivitäten im Gleichgewicht sind. Anspannung und Entspannung, beides braucht der Körper in einem ausgewogenen Verhältnis! Wenn das Nervensystem aus der gesunden Balance kommt, dann kann das weitreichende Auswirkungen haben. Neben übermäßigem Schwitzen, können noch weitere Symptome auftreten. Wie Schlafstörungen, Energiemangel oder Bluthochdruck.

Manche Menschen schwitzen tatsächlich sehr stark. 
Andere befürchten nur, dass sie übermäßig viel Schweiß produzieren. Ob tatsächlich eine Hyperhidrosis, der Fachausdruck für krankhaft starkes Schwitzen, vorliegt, sollte ein Mediziner klären. In Extremfällen kann ein gezieltes Biofeedbacktraining helfen.


Biofeedback - Einzeltraining
LINK: http://eggetsberger.net/einzeltraining.html

Frequenzmischung "Angstfrei" hilft gegen unbewusste und bewusste Ängste, wirkt stressabbauend LINK: http://www.biovitshop.com/product_info.php?products_id=213


Fotoquelle: pixabay