Freitag, 11. Mai 2012

Auf die Buchstaben-Größe kommt es an - diese bestimmt unsere Emotionsstärke


Ob Schlagzeile oder Liebesbrief: Je größer die Buchstaben einer emotionalen Botschaft sind, umso stärker fällt die Wirkung aus. Wie deutsche Psychologen festgestellt haben, erzielen gedruckte Wörter eine höhere Aufmerksamkeit, je größer sie sind.

Gehirnforschung
Auf die Buchstabengröße kommt es an
Bisher ging man davon aus, dass vor allem bei emotionalen Gesichtsausdrücken oder Bildern, die Angst, Ekel oder Sexualität ansprechen, die gefühlsmäßige Wirkung durch Größe gesteigert werden kann.


Und die Gefühle halten bei großen Buchstaben auch länger an
Das Team dokumentierte den Effekt mit EEG-Aufzeichnungen bei 25 Probanden, denen sie 72 Wörter in verschiedenen Buchstabengrößen vorlegten. Je ein Drittel der Wörter waren von positiver, negativer oder aber neutraler Bedeutung; sie wurden den Probanden in zwei verschiedenen Größen präsentiert. "Im Vergleich zu den kleingeschriebenen emotionalen Wörtern setzte bei den großgeschriebenen der Emotionseffekt früher ein und dauerte auch länger an", sagte Bayer. "Wir können aber nicht sagen, auf welchem Mechanismus dieser Effekt beruht."

Buchstaben und Symbole wirken aufgrund ihrer Größe "emotional-magisch" in unserem Gehirn.
Diese Studienergebnisse zeigen, dass das Zusammenspiel von Reizen und Emotionen "nicht nur auf biologisch relevante Objekte beschränkt ist (wie z.B. Gesichtsausdrücke Handbewegungen, Körperhaltung etc.), sondern auch durch symbolische Reize ausgelöst werden kann." Das unterstreiche die große Bedeutung geschriebener Sprache als Quelle emotioneller Bedeutungen, schreiben die Forscher. "Die Macht von großen Schriftgrößen, Gefühle zu verstärken, könnte ein Grund sein, warum große Schlagzeilen so populär und speziell bei Boulevardblättern erfolgreich sind."

Quelle - Studie: "Font Size Matters - Emotion and Attention in Cortical Responses to Written Words" von Mareike Bayer und Kollegen ist in "Public Library of Science One" erschienen.
LINK: http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0036042