Donnerstag, 14. März 2013

Zu viel Lärm: Stress für die Ohren – und für den ganzen Körper

Schwerhörigkeit ist nur eine, durch schädlichen Schall verursachten Krankheiten. Immer intensiver erforschen Wissenschaftler die Auswirkungen auf den gesamten Körper.


Beispiel - Baulärm
Lärm ist für unser Unterbewusstsein immer Stress, Amygdala und viele alte Hirnbereiche (u.a. der Hirnstamm, das Limbische System) schalten auf Alarm. Bei Lärm ist vorsicht angebracht, Lärm bedeutet für unsere alten Hinbereiche immer akute Gefahr.

Viele gesundheitliche Störungen haben mit dem täglichen Lärmpegel zu tun!

SCHWERHÖRIGKEIT: DAS PROBLEM IM INNENOHR
Schwerhörigkeit schleicht sich meist durch zu starke, zu lange und zu häufige Belastung der 18 000 Haarsinneszellen in der Schnecke des Innenohrs ein. Die Schallwellen wirken auf die Haare an der Spitze der Hörzellen.
Die feinen Härchen des Gehörsystems verlieren ihren Halt und schließlich ihre Steifigkeit. Sie knicken um, die Zellen sterben ab. Der Ort in der Schnecke, an dem Hörzellen zugrundegehen, entscheidet über den Wahrnehmungsverlust bestimmter Frequenzen.

STRESSFAKTOR LÄRM 


TINNITUS
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30 Prozent aller Tinnitus-Fälle werden durch Lärm erstmals ausgelöst. Jeder Zwölfte in Deutschland und der EU leidet an dem immerwährenden Rauschen oder Pfeifen im Ohr. Dabei wird das Gehirn in die Irre geführt – es glaubt, ein Geräusch zu hören. Wie es entsteht, ist noch nicht genau erforscht. Der Tinnituston, wenn er ein hoher (8-10 KHz) Pfeifton ist, entsteht dieser direkt im Gehirn durch die Überlastung des Hörsystems - in den Schläfenlappen.
Unter folgendem Link kann man sich einen Ton, der den Tinnituston simuliert, direkt im Internet anhören: http://eggetsberger.net/Ton/Tinnitus-Ton-MP3.mp3 (Dieser Ton wird direkt im Gehirn generiert, NICHT im Ohr!)

BLUTGEFÄSSE
Die Blutgefäße des Körpers verengen sich (automatisch) unter akuten Lärmstreß - Bluthochdruck ist die Folge. Sie altern schneller. Die Gefahr von Arteriosklerose steigt.

STRESSREAKTIONEN AUF LÄRM
Neben Rauchen ist Lärm heute wichtigster Risikofaktor für Herzinfarkte. Er wirkt ähnlich wie andere Streßfaktoren und verstärkt deren Wirkung.

Kampf- und Fluchtreaktion
Bei hoher Belastung mit über 90 Dezibel werden bei wachen Personen vermehrt Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet. Der Körper setzt Energiereserven frei.

Niederlagereaktion
Bei sehr hohen Lärmbelastungen über 120 Dezibel reagiert der Körper von wachen Personen mit dem Hormon Cortisol. Neue Studien zeigen, daß bereits niedrigere Pegel von 65 Dezibel im Schlaf die gleiche Wirkung erzielen, wenn man ihnen oft und lange ausgesetzt ist.

MUSKELSPANNUNG
Bei Menschen unter Lärmstreß kann eine veränderte Anspannung der Muskeln beobachtet werden. Steht man ständig (oder sehr oft) unter Lärmstress kommt es zu chronischen Muskelverspannungen, vor allem entlang der Wirbelsäule, im Nacken und Schulterbereich.

HERZMUSKEL
Die Herzschlagfreqenz verändert sich unter Lärmstreß – sie sinkt oder steigt (je nach Stresstyp). Bei Dauerbelastungen bildet der Herzmuskel verstärkt Bindegewebe. Insgesamt steigt das Risiko für Herzinfarkt und andere Herz-Kreislauf-Krankheiten.

MAGEN UND DARM
Unter Lärm reduziert er seine Aktivität (Verdauungsstörungen). Vermehrte Ausschüttung von Magensaft ist möglich. Das Risiko, an Magengeschwüren zu erkranken, steigt.
Tipp: Gleichzeitig mit Lärm sollte man NIEMALS essen!

NEBENNIEREN (die Stressdrüsen)
Dringt der Lärmreiz über die Ohren in das Gehirn, sendet dieses Signale aus: Die Nebennieren schütten dann die Streßhormone Adrenalin, Noradrenalin oder Cortisol aus. Bei Dauerlärm oder langanhaltenden Lärm entsteht ein negativer Stresskreis. Lärm kann dadurch u.a. auch Agressionen direkt auslösen (siehe Fußballspiele etc.)