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Samstag, 9. Juni 2012
Medikamente wirken drei Mal besser durch Fantasiereisen
In einer Studie haben US-Mediziner belegt, dass Medikamente zur Behandlung chronischer Bauchschmerzen bei Kindern drei Mal besser wirken, wenn die kleinen Patienten begleitend zur medikamentösen Therapie Entspannungsübungen und Fantasiereisen praktizierten.
In ihrer Untersuchung beobachteten Mediziner der "University of North Carolina at Chapel Hill" und des "Duke University Medical Center" 34 Kinder im Alter zwischen sechs und 15 Jahren, die alle an chronischen Bauchschmerzen ohne eindeutige Ursache litten. Während eine Hälfte der Kinder alleine rein medikamentös behandelt wurden, bekamen die restlichen Patienten zusätzlich eine Audio-CD, mit deren Hilfe sie sich auf eine Fantasiereise begeben sollten, während derer sich die Kinder entspannen und imaginative Schutzhandlungen gegen die Schmerzen durchführen sollten.
Drei Wochen nach Versuchsbeginn zeigte sich, dass bei jenen Kindern, deren medikamentöse Behandlung von den angeleiteten Entspannungsübungen begleitet wurde, die Wahrscheinlichkeit einer zumindest rein subjektiven Besserung bis zu drei Mal höher lag als bei jenen Kindern, die lediglich die üblichen Medikamente verabreicht bekommen hatten. Hinzu konnten die Mediziner feststellen, dass dieser positive Effekt noch bis zu sechs Wochen nach Ende der Behandlung anhielt.
Wie die Mediziner im Dr. Miranda van Tilburg im Fachmagazin "Pediatrics" beschrieben haben, sei es erstaunlich gewesen zu beobachten, dass Kinder ihre Bauchschmerzen tatsächlich mit Hilfe ihrer durch die CDs angeleiteten Vorstellungskraft derart lindern können."
Mit Hilfe der CDs wurden die Kinder beispielsweise dazu angeleitet sich vorzustellen, auf einer Wolke zu schweben und sich mehr und mehr zu entspannen. Zur Linderung der Bauschmerzen sollten sich die Kinder dann ein leuchtendes Objekt vorstellen, welches sich in ihrer Handfläche auflöse. Diese Hand sollten die Kinder dann auf den schmerzenden Bauch legen und somit hier Wärme und Licht im Innern des Bäuchleins verteilen, um so eine Schutzhülle gegen alles Störende aufzubauen. Die erfolgreichen audio-imaginativen Übungen können also durchaus mit Meditation und autosuggestiven Methoden verglichen werden. Ärzte schätzen, dass rund 20 Prozent aller Kinder an chronischen Bauchschmerzen leiden.
Quelle: Dr. Miranda van Tilburg, Fachmagazin "Pediatrics", University of North Carolina at Chapel Hill