Montag, 27. August 2012

Bis spätestens zum Jahr 2100 ist die Überalterung ein weltweites Phänomen


Das Verhältnis zwischen arbeitenden Menschen und Pensionisten - schon heute ein Wirtschafts- und Finanzierungsproblem.

Neue Studie soll differenziertere Voraussagen als bisherige Modelle liefern
USA-Washington; In China, dem bevölkerungsreichsten Land der Erde, kamen im Jahr 2010 statistisch 7,9 Menschen im arbeitsfähigen Alter auf eine Person, die 65 oder älter ist. Im Jahr 2100 sollen laut einem neuen Rechenmodell nur mehr 1,6 potenziell Erwerbstätige auf einen Pensionisten kommen. Das Verhältnis zwischen arbeitenden Menschen und Pensionisten soll bis dahin in einer globalen Dimension dramatisch einbrechen: Für Indien sind die Zahlen - von 11,1 im Jahr 2010 zu 2,0 im Jahr 2100 - ähnlich weitreichend.

Auch in den etablierten Industriestaaten (z.B. auch in Deutschland, Österreich etc.) wird sich das Verhältnis weiterhin verengen. In den USA soll die Zahl von 4,8 im Jahr 2010 auf 1,8 bis Ende des Jahrhunderts fallen, in den Niederlanden (2010: 4,0) und Großbritannien (2010: 3,6) gar auf 1,6 im Jahr 2100.

Die in der Onlineausgabe des Fachblatts "Proceedings of the National Academy of Sciences" publizierte Studie der University of Washington und UN-Forschern basiert auf bisherigen Geburten- und Sterberaten und Migrationsbewegungen und soll differenziertere Voraussagen als bisherige Modelle liefern.

Studienautor Adrian Raftery von der University of Washington ist vor allem vom errechneten Anstieg von über 85-Jährigen bis zum Jahr 2100 überrascht. Bis dahin gebe es nicht nur einen Anstieg der Zahlen von sehr alten Menschen in westlichen Ländern, es werde zu einem "weltweiten Phänomen".
Quelle: Adrian Raftery, University of Washington