Mittwoch, 24. Oktober 2012

Griechischer Finanzminister stiftet Verwirrung - zwei Jahre mehr für Athen - Aufschub der Sparauflagen

Update 25. 10. 2012

Verwirrspiel um Aufschub für Athen


Kredit und Aufschub für Lissabon aber nicht für Griechenland
IWF kommt Portugal entgegen, für die Regierung in Lissabon ist es eine große Erleichterung.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Portugal erwartungsgemäß eine weitere Kredithilfe bewilligt. Dem am Kapitalmarkt bedrängten Mitglied der Eurozone werden nach Angaben des IWF umgehend weitere 1,5 Mrd. Euro gewährt.
Zugleich stimmte der IWF-Exekutivrat formell zu, im Fall Portugals die Defizitziele für 2012 und 2013 zu lockern. Die "Troika" aus EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und IWF hatten sich bereits vor Wochen darauf verständigt, Lissabon mehr Zeit zu geben.

Und was ist mit Griechenland wirklich? Der IWF dementiert eine Einigung!
Trotzdem schlug Stournaras Verlautbarung offenbar auch in Washington erheblich Wellen: Auch beim IWF sah man sich gezwungen, die Aussagen der Regierung in Athen zurückzuweisen, Griechenland habe sich mit seinen Gläubigern über einen Aufschub für Reformen geeinigt. Nichts davon scheint wahr zu sein! Was denken sich die griechischen Politiker dabei wenn die falschen Aussagen zu machen.

Deutschland - Finanzminister Schäuble: Griechenland muss seine Verpflichtungen erfüllen!
Der deutsche Finanzminister sieht einen "Mangel an Vertrauen". Ein kolportierter Aufschub für ein griechisches Reformprogramm wurde dementiert.

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Nun also doch? Was Politiker versprechen ist IMMER nur heiße Luft!
Der griechische Finanzminister verkündet in Athen, seinem Land werde ein Aufschub der Sparauflagen von zwei Jahren gewährt. Andere mit der Entscheidung befassten Personen hatten das allerdings ganz anders verstanden. Auch Wolfgang Schäuble ist irritiert. (Und jetzt?)

Die Verwirrung um einen Aufschub der Sparauflagen Griechenlands hält an. Kurz nach anders lautenden Aussagen des deutschen Regierungssprechers betonte der griechische Finanzminister Yannis Stournaras vor dem Parlament in Athen, sein Land erhalte nun doch bei den Sparauflagen die von dem Land geforderten zwei Jahre mehr Zeit.

Ein Aufschub war vom deutschen Regierungssprecher Steffen Seibert nicht einmal eine Stunde zuvor noch ausgeschlossen worden. "Was haben wir heute erreicht? Wir haben die Verlängerung bei den Krediten erreicht", rief Stournaras den Abgeordneten zu. Ohne die Erleichterung hätte Griechenland nach eigenen Angaben in den kommenden beiden Jahren 18 Milliarden Euro einsparen müssen.

Auch die Fristen für die Umsetzung von Reformen auf dem Arbeitsmarkt, bei den Privatisierungen und in der Energiewirtschaft sollen verlängert worden sein.

Die Entwicklungen werden immer interessanter, wie lange noch!