Goleva und ihre Kollegen untersuchten in Laborexperimenten mit menschlichen weißen Blutkörperchen, wie sich unterschiedliche Konzentrationen des Vitamins auf die Funktion der Immunzellen auswirken. Mit Hilfe von Lipopolysacchariden, die Bestandteil der Bakterienzellwand sind, regten sie die Blutzellen dazu an, die Botenstoffe Interleukin-6 und Tumornekrosefaktor-alpha freizusetzen. Damit simulierten sie den Beginn einer Entzündung. Enthielt das Nährmedium mindestens 30 ng/ml Vitamin D, reagierten die Immunzellen deutlich schwächer.
Durch weitere Untersuchungen fanden die Forscher heraus, wie das Vitamin ein Gen einschaltet, das die Produktion der Botenstoffe verringert und so die Stärke der Entzündungsreaktion abschwächt. Die in den Versuchen eingesetzte Vitamin D-Konzentration entsprach etwa den Blutspiegeln von ausreichend mit dem Vitamin versorgten Menschen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hält eine Vitamin D-Aufnahme von 20 Mikrogramm pro Tag bei Jugendlichen und Erwachsenen für angemessen. Eine Obergrenze von 50 Mikrogramm sollte nicht überschritten werden. Anzustreben sei ein Vitamin D-Blutspiegel von mindestens 20 ng/ml.
Quelle: „Vitamin D Inhibits Monocyte/Macrophage Proinflammatory Cytokine Production by Targeting MAPK Phosphatase-1”, Yong Zhang etal.; Journal of Immunology, DOI: 10.4049/jimmunol.1102412