Anlässlich der eingeleiteten und vorschreitenden Heiligsprechung Pius XII
Was ist von einer Heiligsprechung überhaupt zu halten? Kann
ein Mensch von Menschen bzw. einer Kirche heilig gesprochen werden?
Hintergrund: Schon sieben Jahre nach seinem Heimgang (=Tod Okt.1958)
wurde durch Paul VI. der Seligsprechungsprozess eingeleitet.
Im Februar 2008 bekräftigte der inzwischen emeritierte
Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal
José Saraiva Martins, dass der Seligsprechungsprozess für Papst Pius XII. nicht
ad Acta gelegt wurde, sondern fortschreitet. Relator im Seligsprechungsprozess
Pius XII. ist der bekannte Historiker Professor P. Peter Gumpel (*1923).
Am am
2. März 2006, bei einer Begegnung mit dem römischen Klerus im Vatikan,
antwortete Papst Benedikt XVI. auf die Frage eines Priesters: "Danke für
diese Wortmeldung. Er (Papst Pius XII.) war der Papst meiner Jugend. Wir haben
ihn alle verehrt. (Anm.: Ein Grund???)
Wie richtig gesagt wurde, hat er das deutsche Volk sehr
geliebt, er hat es auch verteidigt in der großen Katastrophe nach dem Krieg.
Und ich muss hinzufügen, dass er zuerst Nuntius in München war, bevor er Nuntius
in Berlin wurde, denn Berlin hatte anfangs noch keine päpstliche Vertretung. Er
war wirklich nahe bei uns (???)."
Geschichtlicher Hintergrund
Bis 1933 stand der Vatikan dem Nationalsozialismus völlig
ablehnend gegenüber (Papst Pius der XI von 1922 - 1933).
Durch ein Dokument vom 28.3.1933 änderte sich jedoch die
ablehnende Haltung der katholischen Kirche. Sie ermahnten ihre Gläubigen zur
Treue gegenüber der rechtmäßigen Obrigkeit und zur gewissenhaften Erfüllung der
staatsbürgerlichen Pflichten
Die Katholische Kirche unter Pius XII. im 2. Weltkrieg
Reichskonkordat: Im Sommer 1933 schloss Hitler mit der
Kirche das Reichskonkordat ab. Dieser Vertrag garantierte der Kirche die
Freiheit des Bekenntnisses, die selbstständige Ordnung kirchlicher
Angelegenheiten und den Schutz katholischer Organisationen und prangert Hitler
an. (Siehe Reichskonkordat: http://de.wikipedia.org/wiki/Reichskonkordat).
Pius XII. schreibt am 14. März 1937 eine Enzyklika über die
Vertragsverletzung Deutschlands Reichskonkordat: Im Sommer 1933 schloss Hitler
mit der Kirche das Reichskonkordat ab. Dieser Vertrag garantierte der Kirche
die Freiheit des Bekenntnisses, die selbstständige Ordnung kirchlicher
Angelegenheiten und den Schutz katholischer Organisationen und prangert Hitler
an.
Es gab wenig Widerstand der Kirche – im Gegenteil sie stimmen dem
Krieg zu, da sie den Bolschewismus als Hauptfeind gegen den christlichen
Glauben sahen - während des Krieges, der ,,Friedensbefehl'' Hitlers wird
weitgehend befolgt.
Einzelne Persönlichkeiten aus den Reihen der Kirche treten immer wieder als Schützer hervor, jedoch
nie große Teile der Kirche.
Pius XII. schützt in Klöstern und Kirchen ca. 5000 Juden,
schweigt jedoch zur Vergasung der Juden; Viele sagen, er hat sich zu sehr zurückgehalten. Er wollte einen
Angriff der Nazis auf die katholische Kirche verhindern. Auch die einzelnen Bischöfe untereinander waren sich nicht einig,
was dazu führte, dass die Kirche zu keinem geschlossenen Widerstand fähig war. Nur wenn es um eigene Interessen der Kirche und Erhalt der RK-Kirche ging fühlten
sich die Bischöfe zum Eingreifen verpflichtet.
Das Hitler-Regime ordnete allein 1941 die Auflösung von 123
Klöstern an; 1945 war die Kirche aus fast allen Machtpositionen vertrieben
worden.
Viele Bischöfe lebten mit der Angst als Staatsfeind
verdächtigt zu werden.
Eine der Wurzeln der Bekennenden Kirche war der
Pfarrernotbund, der auf Initiative des Pfarrers Martin Niemöller gegründet
wurde. Anlass dazu war der Beschluss Pfarrer und Kirchenbeamte mit jüdischer
Abstammung aus ihren Ämtern in der Kirche zu entlassen. Bis Jänner 1934
schlossen sich ca. 7000 Pfarrer dem Notbund an´.
Der Massenmord an den Juden, Papst Pius XII tat zu wenig für
sie!
Darüber hinaus haben die Kirchen - als Organisationen - sich
auch mit dem Diktator Hitler und seinem System eingelassen, teilweise mit ihm sogar paktiert und ihm dadurch auch den Rücken gestärkt.
* Pius XII wurde oft als zum Schweiger zum Millionenmord der
Juden bezeichnet. Wie weise oder feige er dabei vorging, ist auch heute noch
stark umstritten, daher sollte vor einer "Heiligsprechung" ausgiebig
geforscht werden. Aus der Sicht der Lehre Jesus Christus hat sich Pius XII auf
jeden Fall äußerst feige und falsch verhalten.
Wenn z.B. der Historiker Robert Wistrich meint, der Vatikan
(inkl. PAPST) hätte durchaus lauter protestieren und auch mehr handeln können, sehen wir was gemeint ist. Viele Historiker meinen Pius XII war dazu nicht in
der Lage, Zitat: „Es war einfach nicht seine Art, sein Wesen.“ Dann war er fehl
am Platz! Und es enthebt auch nicht die Kirchen, den Vatikan von der
Verantwortung die sie den Menschen schuldig sein sollte.
Machen Sie sich (so weit es geht) selbst ein Bild!