Die Finanzkrise hat eine neue Dimension erreicht!
Bankkonten sind ab heute nicht mehr wirklich sicher!
Hintergrund: Die Entscheidung der Euro-Retter, die kleinen Leute am Zypern-Bailout zwangsweise zu beteiligen, ist eine Zeitenwende, meinen Beobachter.
Nun ist es offiziell: Das Geld, das die Europäer auf der Bank haben, ist nicht mehr sicher. Die überfallsartige Entscheidung, den zypriotischen Rentnern und Angestellten eine Zwangs-Abgabe zur Banken-Rettung abzuknöpfen, wird nachhaltige Wirkungen auf ganz Europa haben. Jacob Kirkegaard vom Peterson Institute for International Economics in Washington, sagte der New York Times: „Der Deal bedeutet, dass das Geld, das man auf einem Bank-Konto hat, nicht mehr so sicher ist wie bisher. Wir treten somit in eine neue Welt ein.“
Zu beachten: Der Chef der Euro-Gruppe, Jeroen Dijsselbloem, wollte am Samstag ausdrücklich nicht dementieren, dass solche Aktionen auch in anderen Staaten der Euro-Zone möglich sind.
Jeroen Dijsselbloem ist Nachfolger von Jean-Claude Juncker, der mit dem Ausspruch berühmt geworden ist, dass die Politik, wenn es kritisch werde, lügen müsse (hier zu lesen).
Die Neue Zürcher Zeitung fasst das neue Problem in einem Kommentar zusammen:
Sicher bleibt bei all dem nur, dass in Staaten mit nicht nachhaltigem Finanzgebaren oder mit instabilem Bankensystem am Schluss auch der Sparer die Zeche zahlt – entweder über eine durch Monetarisierung von Schulden und Inflation verursachte Entwertung seiner Guthaben, oder durch „bail in“ in Schuldenrestrukturierung, oder jetzt eben mit einer unfreiwilligen „Stabilitätsabgabe“. Immerhin hätte es auch etwas Gutes, wenn Anleger die Einigung mit Zypern als Weckruf verstehen. Statt blindlings auf Einlegerschutz oder Rettungsaktionen von Euro-Staaten oder Europäischer Zentralbank zu vertrauen, werden sie auch künftig gut daran tun, sorgfältig darauf zu achten, wie solid und stabil das System ist, dem sie ihr Geld anvertrauen.
Hintergrund: Zypernrettung