Aggression im Straßenverkehr nimmt stark zu! |
Nach Auskunft: "Die Mehrheit der befragten Personen war schon mindestens einmal oder öfter in Konfliktsituationen mit jeweils anderen Verkehrsteilnehmern verwickelt", fasste KfV-Präventionsberater Florian Schneider das Ergebnis der Studie, mit der untersucht wurde, wie sich die einzelnen Verkehrsteilnehmer wahrnehmen und worin häufig Konfliktursachen liegen, in einer Aussendung zusammen. Insgesamt gab mit 83 Prozent die Mehrheit der befragten Personen an, dass Spannungen im Straßenverkehr eher zugenommen haben. Von sich an Autos vorbeischlängelnden Radfahrer (und Motorrädern), über den unaufmerksamen, weil telefonierenden (alles ignorierenden) Fußgänger bis hin zu extremen Fahrradfahrern und rücksichtslosen Autolenker: Sie alle provozieren gefährliche Verkehrssituationen und erhöhen damit potenzielle Unfallgefahren, so das KfV.
Anm.: Radfahrer fühlen sich generell gefährdet, gefährden aber selbst vor allem Fußgänger.
Immer öfter gibt es Beschwerden über Radfahrer: Radfahrer fahren heute wo es ihnen gefällt, halten sich an keine Regeln und attackieren Fußgänger, bei Unfällen fahren sie oft einfach weiter. Keine Rücksicht nehmen viele da auf ältere Fußgänger oder Behinderte.
Die befragten Autofahrer fühlen sich im Stadtverkehr sicher, 61 Prozent nannten aber andere Kfz-Lenker als Gefahren- und Konfliktquelle. Radfahrer wiederum fühlen sich laut Umfrageergebnis generell gefährdet und nannten zu 69 Prozent den Autofahrer als Konflickquelle. Rund jeder dritte Fußgänger ärgert sich dafür "immer" bis "oft" über rücksichtslose, gefährliche Radfahrer. Die Benutzung von Gehsteigen als Radwege führt bei mehr als 40 Prozent der befragten Fußgänger zu Konfliktsituationen.
Noch mehr Klagen in Sachen Radlern kommen von den Autofahrern. Viele ältere Fußgänger haben richtig Angst vor den Radfahrern auf den Gehsteigen. Mehr als 60 Prozent der befragten Personen berichteten von Situationen, bei denen sich Radfahrer nicht an die Verkehrsregeln gehalten (34 Prozent) oder bei Rot die Kreuzung überquert haben (30 Prozent). Ebenso sorgt die schlechte Sichtbarkeit von Radfahrern für Ärger (viele fahren auch nachts ohne Licht und die Polizei sieht zumeist tatenlos zu). Umgekehrt geben Radfahrer an, dass knappes Überholen (26 Prozent), plötzliches Öffnen der Fahrzeugtür (22 Prozent), zu nahes Auffahren (23 Prozent) oder unachtsames Abbiegen der Autofahrer Konfliktpotenzial berge. Diese Konflikte entstehen aber auch häufig da Radfahrer gegen die Fahrtrichtung (auch gegen Richtungen der Einbahnen fahren dürfen und zu knapp ohne Abstand an Autos vorbeifahren).
Alles im allem steigt das Konfliktpotential im Straßenverkehr immer mehr an. Viele neue Regelungen vor allem für die Radfahrer (noch mehr Rechte für Radfahrer) werden für weitere Probleme sorgen. Nicht zuletzt auch für mehr Unfälle mit oft tragischem Ausgang. Alle Straßenverkehrsteilnehmer sollten rücksichtsvoller und vorausschauender agieren. Aber auch der Gesetzgeber ist gefordert, es gilt zu überdenken ob manche Gesetze und Rechte für Radfahrer nicht doch etwas geändert werden sollten, nicht zuletzt da diese bei Straftaten im Straßenverkehr (mangels Nummer) nicht verfolgt werden können und die Autofahrer derzeit noch die KFZ-Steuer wie auch andere Steuern und Abgaben für das Benützen der Straßen und des Parkraums entrichten müssen. Auch das schafft natürlich unter den Autofahrern Unmut.
Quellen: KfV, u.a.
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