Donnerstag, 8. Juni 2023

Karma, was ist das?


Karma ist ein Begriff aus den östlichen Religionen
Mit dem Begriff Karma ist ursprünglich gemeint, dass es eine universelle Gesetzmäßigkeit gibt, bei der 
alles was wir tun und denken eine Auswirkung auf unser Leben und darüber hinaus auf weitere Leben hat. Ganz besondere Bedeutung hat Karma auf die Annahme, dass wir immer wieder in verschiedene Körper reinkarnieren. Nach der Lehre des Buddhismus, oder des Hinduismus sorgt unser Karma dafür, dass wir für Fehler die wir gemacht haben, im nächsten Leben einstehen müssen. Im Kreislauf der Wiedergeburten, ernten wir sozusagen das, was wir gesät haben. Aber auch im täglichen Leben taucht das Wort Karma immer öfter auf und gemeint ist dabei eher, dass jemand für seine Taten die Strafe noch kommen wird.

Karma, als Einstellung zum Leben
Man geht davon aus, dass ein bedachtes und friedfertiges Leben für gutes Karma sorgt. Aber nicht nur das, denn wer seine Handlungen gut überlegt und alle Lebewesen achtet, ist auch ein liebenswerter Mitmensch. Sich selbst und seine Handlungen zu reflektieren, seine Stärken und Schwächen zu kennen und sich weiter zu entwickeln, führt auch zu einem glücklichen Leben. Innere Ruhe und Ausgeglichenheit und ein stressfreies Leben verbessern nicht nur die tägliche Gemütsverfassung, sondern sie sind auch mitverantwortlich für ein gutes Immunsystem und körperliche Gesundheit.

Meditation ist nicht nur eine gute Möglichkeit, um innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu erlangen, sondern es gibt schon zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen die die Effekte auf Gesundheit und Gemütsverfassung belegen. Schon täglich 10 Minuten zur Ruhe kommen reichen oft schon, um weniger schnell zu altern, schlank und gesund zu bleiben und ein lebensbejaendes Leben zu führen. 


Spirituell, nicht nur religiös
Kein Geringerer als der Dalai Lama sieht auch die Zeit gekommen, über neue Wege der Spiritualität jenseits der alten Religionen nachzudenken! 

"Alle großen Weltreligionen, mit ihrer Betonung der Liebe, Mitgefühl, Geduld, Toleranz und Vergebung können innere Werte fördern. Die Realität unserer heutigen Welt ist jedoch, dass diese ethische Festigung durch die Religion nicht mehr länger adäquat ist", so das aktuelle Statement auf der offiziellen Facebook-Seite des spirituellen Führers des tibetischen Volkes. "Aus diesem Grund komme ich zunehmend zu der Überzeugung, dass die Zeit gekommen ist über (neue) Wege der Spiritualität und Ethik jenseits der Religionen nachzudenken."

Im Gegensatz zu anderen Weltreligionen, verehrt der Buddhismus allerdings keine Gottheit/en im klassischen Sinn. Auch seine Lehren basieren laut dem Religionsgründer Buddha selbst, nicht aufgrund göttlicher Offenbarung, sondern vielmehr auf Einsichten in die Natur des eigenen Geistes und der Natur aller Dinge durch eigene meditative Schau. Dennoch verinnerlicht der Buddhismus auch eine Vielzahl metaphysischer Glaubensvorstellungen etwa an Reinkarnation und Karma.

Zugleich zeigte der aktuelle 14. Dalai Lama, der buddhistische Mönch Tendzin Gyatsho, zeitlebens ein großes Interesse an der Wissenschaft - in den vergangenen Jahren zunehmend an der Neurowissenschaft (Z.B. Vermessung der Meditation mittels EGG und Bildgebenden Verfahren)

Auch zu dieser, für einen Religionsführer interessanten und aufgeschlossenen Haltung hatte sich der Dalai Lama schon 2005 in erstaunlicher Weise geäußert: "Meine Zuversicht in der Ergründung der Wissenschaft liegt in meiner grundlegenden Überzeugung, dass sowohl in der Wissenschaft als auch im Buddhismus das Verständnis der Natur der Realität durch eine kritische Untersuchung verfolgt wird. Würde eine wissenschaftliche Analyse unzweifelhaft nachweisen können, dass einige Behauptungen des Buddhismus falsch sind, dann müssten wir diese Erkenntnis akzeptieren und diese Behauptungen dann fallen lassen."

Quelle: facebook.com/DalaiLama https://www.facebook.com/DalaiLama

Hier das Statement des Dalai Lama im englischen originalen Wortlaut: 
All the world's major religions, with their emphasis on love, compassion, patience, tolerance, and forgiveness can and do promote inner values. But the reality of the world today is that grounding ethics in religion is no longer adequate. This is why I am increasingly convinced that the time has come to find a way of thinking about spirituality and ethics beyond religion altogether.
Quelle: facebook.com/DalaiLama, 10. September 2012