Sonntag, 6. Oktober 2013

Emotionen und Geruchssinn im Teufelskreis

Beim ältesten unserer Sinne, dem Geruchssinn, spielen Emotionen eine wichtige Rolle. 
Der Geruchssinn schärft sich, wenn ein Tier oder Mensch Hunger hat. Und auch Emotionen können durchschlagende Wirkung auf unsere Nase haben. Anders als die anderen Sinneszentren im Gehirn ist das Geruchszentrum eng mit Emotionszentren (inklusive Angstzentren - Amygdala) verschaltet. Das brachte Dr. Wen Li auf die Idee zu testen, wie sich etwa die Emotion Angst auf die Wahrnehmung von Gerüchen auswirkt.

Dazu lud die Forscherin Testpersonen ins Labor und machte manchen erst einmal mit Fotos aus Kriegen etc etwas Angst. Dann gab es etwas zu riechen, drei verschiedene Duftnoten: Die eine roch nach nichts, die zweite roch bedrohlich, die dritte war eine Mischung der beiden. Aber die erste roch nur für die Testpersonen nach nichts, denen die Bilder und die Angst erspart geblieben waren. Den anderen hingegen stach ein Geruch in die Nase, unangenehm und bedrohlich, und zwar um so mehr, je stärker die Angst war, die dadurch wieder gestärkt wurde. „Es kann ein Teufelskreis werden“, so Dr. Li.
Quelle: Journal of Neuroscience, 24. 9. 2013/
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