Damals wurden ein Textilhändler und drei andere Verdächtige festgenommen, die gegen ein türkisches Gesetz zum Schutz historischer Kulturgüter verstoßen haben. Dass das Manuskript 1500 Jahre alt ist und ein Barnabasevangelium enthält, zweifeln namhafte Wissenschaftler aber an. Ein des Aramäischen mächtiger Islamwissenschaftler namens Ismail Mohr, der unter anderem auch Lehrbeauftragter am Seminar für Semitistik und Arabistik der Freien Universität Berlin für klassisch-arabische Lektüre ist, ist ganz anderer Meinung als die vorab zitierten Medien: Anhand einer Fotografie des im Ethnographischen Museum Ankara ausgestellten Evangeliums weist er (im PDF) nach, dass es sich um das Matthäus-Evangelium der kanonischen syrischen Bibel handelt, versehen mit dem Zusatz: „Im Namen unseres Herrn; dieses Buch wurde geschrieben durch die Mönche (Äbte) des Hohen Klosters (daira alya?) in Ninive im Jahre 1500 unseres Herrn.“
Demzufolge wäre die angeblich 1.500 Jahre alte Bibel ein Matthäus-Evangelium in syrischer Sprache, das um 1.500 n. Chr. verfasst und damit "nur" 500 Jahre alt ist.
Der Bibelforscher Timothy Law aus Oxford hält das Manuskript für eine Fälschung. Die goldenen Lettern, Leder statt Pergament und witzigerweise sogar, wie er zu entziffern meinte, die Inschrift "Im Jahr 1500 des Herrn" machen es seiner Ansicht nach unmöglich, dass das Werk echt sein könnte.
Des Rätsels Lösung: Das „geheime“ Evangelium enthält Matthäus 28:19-20 und trägt das Datum „im Jahre unseres Herrn 1500“ (1500 n.Chr.)
Es ist kein 1500 Jahre altes geheimnisvolles „Barnabasevangelium“!
LINK: http://www.pce.at/PDF/Syrischer_Textfund_Ankara.pdf
Hintergrund:
Video dazu: http://youtu.be/RjlD8vcqG9Q