Donnerstag, 30. Januar 2014

Zwangtausch: Auto gegen Fahrrad in der EU

Am Beispiel Österreich / Wien
Wien will ein Viertel weniger Autos! Das ist schon heute sichtbar: Fuzos, Radwege und andere Erschwernisse für die Autofahrer. Erhöhte Strafen, Ausweitung der Kurzparkzonen, erhöhte Steuern für Autofahrer. Das alles dient dazu, den noch Auto fahrenden Menschen das Leben total teuer und schwer zu machen.

Die Zukunft beginnt jetzt!
Wien wächst, der Autoverkehr in der Stadt soll dennoch weniger werden. Das heißt, der Autoverkehr soll weiter drastisch sinken. Ziel ist es, dass 80 Prozent der Wege mit den Öffis, dem Rad oder zu Fuß zurückgelegt werden, sagt  die Grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou. (Politiker fahren ja nicht mit dem eigenen Auto, sondern mit Dienstauto und Chauffeur.) 

Derzeit werden noch 27 Prozent aller Wege in Wien mit dem Auto zurückgelegt. 39 Prozent fahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, 28 Prozent gehen zu Fuß (sind aber dabei einigen Raudi-Radfahrern ausgeliefert). Der Radverkehr liegt allen Initiativen der letzten Jahre zum Trotz, noch immer bei etwas mehr als 6 Prozent. Schon jetzt nutzen täglich 2,5 Millionen Fahrgäste die Wiener Linien. Nur 1 Prozent mehr, wären 25.000 Fahrgäste zusätzlich.

Autos waren gestern!
Die Steigerung um 1% wird auch den öffentlichen Verkehrsmitteln enorme Probleme bereiten. Schon heute sind die U-Bahnen zu den Stoßzeiten extrem überfüllt. Dazu kommt, dass man den Transport von Fahrrädern in U-Bahnen und Straßenbahnen (neben Kinderwagen etc.) zulassen will. Aus den Straßenbahnen sollen nun auch einige Sitzplätze entfernt werden, damit mehr Stehplätze entstehen. Niemand denkt dabei an ältere und gebrechliche Menschen, die einen immer größeren Anteil ausmachen! Wohin man sieht, das private Autofahren wird den Menschen in der EU und in Österreich immer mehr verleidet. Man kann es sich auch bald nicht mehr leisten. Schlimm wird das vor allem für Pendler und Schichtarbeiter.

Schon in der nächsten Zeit immer mehr Fußgänger und Radfahrer. 
Der Anteil der Fußgänger soll auf 30 Prozent und der Anteil der Radfahrer auf 10 Prozent steigen. Die Infrastruktur der ambitionierten ANTI-AUTOFAHRER ZIELE wird nun rasch ausgebaut.

Radfahrer haben Vorrang in Wien
Es sollen künftig mehr Straßen für das Radfahren gegen die Einbahn geöffnet werden, aber auch neue Radstraßen und Radwege geschaffen werden“, sagt Frau Vassilakou. Dort, wo Rad- und Fußwege nebeneinander liegen und deswegen immer wieder Konflikte entstehen, soll das Rad auf die Fahrbahn wechseln. Das wiederum bedeutet aber weniger Platz für die Autofahrer (sieht man schon heute). Mariahilfer Straße - Fuzo und die Parkpickerl-Erweiterung wie auch die Steuererhöhungen rund ums Auto sind ein sichtbarer Anfang der verschärften Änderungsmaßnahmen.

Ob wirklich so viele Menschen auf das Rad umsteigen? 
Nach Meinung von Frau Vassilakou: „Der Öffi-Anteil ist von 2010 bis 2012 von 36 auf 39 Prozent gestiegen. Warum soll das nicht auch beim Rad funktionieren?

Für ein grünes Wien!
Mehr Menschen in den Öffis
Die immer mehr greifenden Maßnahmen bedeuten für Wien: 
Bei knapp zwei Millionen Einwohnern bedeutet das, dass grob gerechnet 140.000 Menschen in Wien täglich auf das Auto verzichten müssten. (Da verliert der Staat eine enorme Menge Steuereinnahmen und Parkgebühren und viele werden arbeitslos.)

Der Schaden wird enorm sein, gerade in Zeiten der Finanzkrise!
Was niemand bei all den Maßnahmen bedenkt: Wenn es weniger Autofahrer gibt, gibt es auch weniger Autoverkäufe, weniger Autoreifen und Autozubehör, weniger Autoversicherungen, weniger Benzinverbrauch, weniger Reparaturen, weniger Parkzettelgebühren, weniger Autobahnvignetten und Verkehrsstrafen etc. die man von den Autofahrer einkassieren kann.

Das heißt auch weniger Steuereinnahmen, weniger Geld für Straßen und den Finanzminister. Viel mehr Arbeitslose (z.B. Auto-Mechaniker, Fabrikarbeiter, Autoverkäufer, Park-Sheriffs, Tankstellenbetreiber, usw. ...)

Also schon jetzt ein Fahrrad kaufen, bei älteren und unsicheren Fahrern vielleicht mit zusätzlichen Stützrädern. Wie auch immer, in den nächsten Jahren wird sich unser Leben grundsätzlich ändern. ☺
Quellen: Diverse österreichische Tageszeitungen (Jänner 2014)
Bildquelle: Fotolia