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Dr. Fabienne Picard von der Universitätsklinik in Genf entdeckt bei ihren Versuchen das "Wonne-Netzwerk" im Gehirn. Sie behandelt Epileptiker - und stimuliert mitunter vorab elektrisch das Hirngewebe ihrer Patienten, um mehr über deren Krankheit zu erfahren. Im Fall einer ihrer letzten Studie war der Anlass allerdings ein spezieller. Eine Patientin hatte berichtet, vor ihren Anfällen regelmäßig in ekstatische Zustände zu verfallen, mit "intensiven Gefühlen von Wonne und Wohlbefinden".
Wie Dr. Picard im Fachzeitschrift "Cortex" schreibt, ließ sich diese Empfindung auch künstlich durch elektrische Stimulation herstellen.
Die elektrische Stimulation der vorderen Insula, ein Bereich der Großhirnrinde, löste bei der 23-jährigen Patientin eine "angenehm-lustige Empfindung" aus, begleitet von "einem süßen Schauer in den Armen".
Das Ergebnis steht durchaus im Einklang mit früheren neurologischen Untersuchungen. Diese hatten gezeigt, dass die Aktivität der vorderen Insula mit Gefühlen der Wonne und Liebe im Zusammenhang steht, bei Gläubigen überdies mit der Empfindung, Eins mit Gott zu sein.
Quelle: Fachzeitschrift "Cortex", "Induction of a sense of bliss by electrical stimulation of the anterior insula", Cortex (doi: 10.1016/j.cortex.2013-08-013).
LINK: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0010945213002153