Donnerstag, 6. März 2014

Wer häufig Wutanfälle bekommt - schädigt Herz und Gehirn

Wer häufig Wutanfälle bekommt, erhöht sein Risiko, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden, erheblich. Zu diesem Schluss kommen US-Forscher, die für ihre Studie neun frühere Untersuchungen ausgewertet haben, die Patienten mit Hang zu Wutausbrüchen betrafen. Menschen mit Vorerkrankungen sind demnach besonders gefährdet.

Wutanfälle sind sehr gefährlich!
Hintergründe: Die Wissenschaftler des Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston (in Massachusetts) analysierten insgesamt neun Arbeiten, in denen Patienten, bei denen ein kardiovaskulärer Vorfall auftrat, Fragen über ihren Wut-Level vor dem Ereignis beantworteten. In den Untersuchungen waren 5.000 Fälle von Herzproblemen und mindestens 800 Hirnschlägen bei Menschen mit einem Hang zu Wutanfällen dokumentiert.

Das Herzinfarkt-Risiko ist fast fünfmal höher
Aus den Daten errechneten die US-Forscher, dass das Risiko für einen Herzinfarkt in den zwei Stunden nach einem Wutanfall um das 4,7-Fache steigt - gemessen an Zeiten, in denen dieselbe Person ausgeglichen und ruhig ist. Das Risiko eines Hirnschlags erhöhte sich demnach um das 3,6-Fache, die Wutausbrüche könnten zudem zu Herzrhythmusstörungen führen, so die Wissenschaftler.

Nur ruhig bleiben
Wut bringt Herz in Gefahr!
Die Erkenntnisse könnten Patienten dazu bewegen, ihren Umgang mit Wutanfällen im Alltag zu überdenken, und Ärzte veranlassen, mit Personen, für die entsprechende Ausbrüche ein Thema sind, über eine Medikation und psychosoziale Unterstützung zu diskutieren, sagte Studienautorin Elizabeth Mostofsky von der angesehenen Harvard School of Public Health.

Natürlich sind Menschen mit Vorerkrankungen gefährdeter
Das Risiko wächst der Studie zufolge, wenn die Betroffenen bereits Herzkreislaufprobleme haben oder wenn sie besonders häufig zornig sind. Bei einem einzigen Wutausbruch bleibe die Gefahr eines akuten Herz-Kreislauf-Problems relativ niedrig, erläuterte Mostofsky. "Doch bei Menschen, die häufig zornig sind, kann das Risiko steigen."

Die Studie zeigt
Laut Studie sind vor allem Leute mit weiteren Risikofaktoren und solche, die bereits einen Infarkt oder Schlaganfall hatten oder die an Diabetes leiden besonder gefährdet.
Statistisch betrachtet erleiden von 10.000 Menschen, die täglich fünfmal einen Wutanfall haben, 158 einen Infarkt. Für 10.000 Menschen mit bestimmten Risikofaktoren für das Herz-Kreislaufsystem, die außerdem noch täglich fünfmal zornig sind, haben die Autoren 657 Herzinfarkte errechnet.
Quelle: Elizabeth Mostofsky, Harvard School of Public Health