Die Labor - Testmäuse |
Nach Angaben von Forschungsleiter Marcelo Nobrega von der Universität von Chicago (USA) deuten die Ergebnisse der Untersuchung "stark" darauf hin, dass das Gen "IRX3 die Körpermasse kontrolliert und den Körperaufbau reguliert". Dies ergibt sich vermutlich aus der Regulierung des Stoffwechsels, schreiben die Forscher im Fachmagazin "Nature".
Bis dahin galt das Gen FTO als Hauptschuldiger bei der Übergewichtsfrage!
In früheren Studien war ein Gen namens FTO am Chromosom 16 als der Hauptschuldige für Adipositas (Fettleibigkeit) genannt worden. Doch Genveränderungen hatten die Funktionsweise von FTO nicht beeinträchtigt. Nun fanden die Wissenschaftler heraus, dass die Mutationen - statt FTO zu beeinflussen - beim Gen IRX3 eine Reaktion hervorriefen. Es kam zu einer Überproduktion eines Proteins im Gehirn, wodurch möglicherweise eine Hirnregion beeinflusst wurde, die für Stoffwechsel und Appetit zuständig ist.
FTO und IRX3 Gene |
Mäuse ohne IRX3-Gen ein Drittel leichter
Die Wissenschaftler experimentierten mit Mäusen und Zebrafischen sowie unter anderen mit menschlichen Hirnzellen. Dabei entwickelten sie Mäuse ohne das IRX3-Gen, die rund 30 Prozent weniger wogen als ihre Artgenossen, obwohl sie dieselbe Nahrung aufnahmen und sich genauso bewegten. Laut Nobrega waren sie "dünn, widerstandsfähig gegen Fettleibigkeit und Diabetes und verbrannten Energie effizienter".
Gen bringt Veranlagung für Fettleibigkeit |
Mehr als 1,4 Milliarden Menschen sind heute übergewichtig
Adipositas und damit verbundene Krankheiten wie Diabetes sind in vielen Industrieländern zu einem weit verbreiteten Problem geworden. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO verdoppelte sich die Zahl fettleibiger Menschen weltweit zwischen 1980 und 2008 beinahe. Mehr als ein Drittel aller Erwachsenen - rund 1,4 Milliarden - galten 2008 als übergewichtig, eine halbe Milliarde als fettleibig.
Quelle: Universität von Chicago und Fachmagazin "Nature"
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