Dienstag, 9. Dezember 2014

Und wir sehen es doch, der Mensch kann auch im Infrarotbereich sehen!

Das menschliche Auge kann infrarotes Licht normalerweise nicht wahrnehmen - so zumindest die bislang geltende Lehrmeinung, wie sie in jedem Lehrbuch und Lexikon zu finden ist. Entgegen dieser Lehrmeinung hat nun aber ein internationales Forscherteam herausgefunden, dass das menschliche Auge unter bestimmten Bedingungen doch infrarotes Licht wahrnehmen kann. Damit stützen die Forscher frühere von Medizinern oft abgetane Berichte von Menschen, die von einer Infrarotsichtigkeit berichtet hatten. .... 
Sichtbare Wellenlängen und Infrarotbereich © Wikipedia

Wie die Forscher um Dr. Vladimir J. Kefalov von der Washington University School of Medicine aktuell im Fachjournal "Proceedings of the National Academy of Sciences"  berichten, konnten sie in ihren Experimenten mit Netzhäuten (Retina) von Mäusen und Menschen zeigen, dass schnell gepulstes Laserlicht dazu führen kann, dass die lichtempfindlichen Zellen in der Netzhaut manchmal von einen Doppeltreffer infraroter Energie getroffen werden. Geschieht dies, so ist auch das menschliche Auge in der Lage, Licht außerhalb des eigentlich sichtbaren Spektrums wahrzunehmen.

Grüner Lichtblitz wird sichtbar (Infrarotlaser)
Zu ihrer erstaunlichen Entdeckung wurde das Wissenschaftlerteam durch eigene Wahrnehmungen von grünen Lichtblitzen während Experimenten mit Infrarotlasern geführt. Im Gegensatz zu den Lasern, wie sie etwa aus Laserpointern und Spielzeug bekannt sind, arbeiteten die Forscher mit starken Infrarotlasern, deren Licht bislang als für den Menschen nicht sichtbar galt.

Zitat: "Unsere Kollegen waren in der Lage, das Laserlicht zu sehen, obwohl dieses außerhalb des normalen sichtbaren Spektrums lag - Licht, das also eigentlich für uns Menschen unsichtbar sein sollte", erinnert sich Dr. Frans Vinberg vom Department of Ophthalmology and Visual Sciences an der Washington University. "Als wir das bemerkten, wollten wir natürlich auch herausfinden, wie das möglich ist."

Immer wieder berichtet: Im Abgleich mit früheren Berichten von Menschen, die behauptet hatten, infrarotes Licht sehen zu können, wiederholten die Forscher vorherige Experimente und analysierten das jeweils verwendete Laserlicht: "Wir experimentierten mit unterschiedlich lang gepulstem Laserlicht und fanden dabei heraus, dass die Wahrscheinlichkeit der Infrarotsichtigkeit beim Menschen mit zunehmender Kürze der Lichtpulse steigt", erklärt Vinberg weiter. "Obwohl der Abstand zwischen den Pulsen so klein ist, dass dieser nicht mehr wahrgenommen werden kann, erlauben es gerade diese Pulse dem Menschen dieses unsichtbare Licht sehen zu können."

Eine Erklärung für die von den Laserpulsen hervorgerufenen Infrarotsichtigkeit liegt in der Funktionsweise der Augen selbst: Unter normalen Umständen absorbieren sogenannte Photopigmente in unserer Netzhaut jeweils ein Lichtteilchen (Photon) und wandeln dann das Licht in das um, was wir sehen. Werden nun durch den schnell gepulsten Laser aber zwei statt wie ein Photon von einem Photopigment absorbiert, kann die kombinierte Energie der beiden Photonen dazu führen, dass unser Auge das eigentlich Unsichtbare sehen kann.

Hintergrund: "Das sichtbare Spektrum beinhaltet Lichtwellen zwischen 400 und 720 Nanometern", erklärt Kefalov. "Wird nun aber ein Pigmentmolekül in der Netzhaut von einer schnellen Abfolge von Photonenpaaren mit einer Wellenlänge von 1000 Nanometern getroffen, so liefern diese Lichtteilchen die gleiche Energiemenge wie ein Einzeltreffer eines 500-Nanometer-Photos. Da dies Mitten im für den Menschen sichtbaren Spektrum liegt, wird dieses Licht dann für uns sichtbar."
Quelle: Fachjournal "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS; DOI: 10.1073/pnas.1410162111)
PNAS-Link dazu: http://www.pnas.org/content/early/2014/11/25/1410162111
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Passend dazu noch der Bericht: "Der Mensch besitzt eine biolumineszente "Aura" (Wissenschaft)"
Direktlink: http://eggetsberger-info.blogspot.co.at/2014/12/der-mensch-besitzt-eine-biolumineszente.html