Samstag, 26. November 2016

Testosteron-Spiegel steigern durch Vitamin D

Vitamin D spielt nicht nur beim Knochenaufbau eine wichtige Rolle, sondern offenbar auch bei der männlichen Fruchtbarkeit. Das berichtet eine Grazer Forscherin, die den Effekt von Vitamin D auf menschliche Hodenzellen überprüft hat.

Vitamin D wird bei ausreichender Sonnenlichtexposition vom Körper selbst gebildet. "Eine große Querschnittstudie an der Med-Uni-Graz zeigte vor einigen Jahren, dass es überraschende parallele jahreszeitliche Schwankungen von Vitamin D und Testosteron-Spiegel gibt", schilderte die Endokrinologin Daniela Hofer, die an der Studie leitend beteiligt war. Ausgehend von diesen Ergebnissen wurde nun untersucht, ob eine zusätzliche Gabe von Vitamin D die Testosteronproduktion in den Hodenzellen ankurbeln kann. ...
Sexuelle Kraft und Zeugungsfähigkeit
Beim Mann sind Erektionsfähigkeit, Spermienbildung und damit die Fruchtbarkeit von einem ausgewogenen Testosteronspiegel abhängig. Das männliche Sexualhormon wird wiederum in den Hodenzellen gebildet.

Daher hat die Grazer Forscherin männliche Hodenzellen isoliert und im Labor eine hohe Dosis von Vitamin D3 (1,25-Dihydroxy-Vitamin D3) zugegeben. Danach wurden die Änderungen der Genexpression - also die Umsetzung der Information eines Gens in das jeweilige Produkt - auf molekularer Ebene untersucht. Es habe sich gezeigt, dass durch die Gabe von Vitamin D3 die Expression von 63 Genen verändert wurde.

Deutlich mehr Testosteron
Speziell wurde eine Hochregulierung von relevanten Genen für die Produktion männlicher Sexualhormone festgestellt. "Wir konnten in gesunden menschlichen Hodenzellen zeigen, dass Vitamin D die Testosteron-Produktion signifikant erhöht. Außerdem beeinflusst es die mRNA-Expression von Enzymen zur Bildung der männlichen Sexualhormone", so Hofer. Damit eröffne sich eine neue Sicht auf die männliche Fruchtbarkeit.
Quelle: "Testicular Synthesis and Vitamin D Action " ist im "Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism".
Bildquelle: Fotolia
Link: http://press.endocrine.org/doi/abs/10.1210/jc.2014-1690