Israelische Forscher haben die Gehirnregionen identifiziert, die am Wiedererlangen der Erinnerung nach einem kurzzeitigen Verlust des Gedächtnisses beteiligt sind.
Die Wissenschaftler versetzten die Teilnehmer ihrer Studie in eine tiefe Trance und gaben die Suggestion, die Erinnerung an einen Film zu vergessen, der eine Woche zuvor gezeigt wurde. Gleichzeitig wurde die Aktivität der einzelnen Hirnregionen der Probanden bestimmt.
An der Studie nahmen zwei Probanden-Gruppen teil: Die eine Hälfte ließ sich erfolgreich hypnotisieren, während sich die andere Hälfte nicht in einen hinreichend tiefen Trancezustand versetzen ließ. Während der Hypnose wurde die Suggestion gegeben, dass der Inhalt des Films so lange vergessen wird, bis ein bestimmtes Signal gegeben wird. Dieses Signal gaben die Wissenschaftler nach Beendigung der Hypnose, worauf sich die Erinnerung wieder einstellte. Dabei konnten die Forscher die Hirnareale identifizieren, die für dieses Wiedererinnern aktiviert wurden. Bei den Probanden, die sich nicht hypnotisieren ließen und ihre Erinnerung an den Film nie verloren hatten, waren diese Hirnregionen hingegen nicht aktiv. Die Wissenschaftler hoffen, dass sich ihre unter Hypnose entstandenen Ergebnisse auch bei konkretem Fall von Gedächtnisverlust anwenden lassen.
Quelle: Yadin Dudai (Weizmann-Institut in Rehovot) et al.: Neuron, Band 57, S. 159 - ddp/wissenschaft.de – Christina Taraschewski