Nuss-Esser leben länger, sind schlanker und gesünder
Nüsse schmecken nicht nur, sondern sie sind auch gesund. Welchen gesundheitlichen Wert Haselnüsse, Wal- oder Cashewnüsse haben können, untersuchen Forscher an 119.000 Probanden. Die Nuss-Esser sind demzufolge nicht nur gesünder, sondern auch schlanker.
Der regelmäßiger Verzehr von Nüssen senkt nach neuen Studien deutlich das Sterberisiko.
Zwei große Langzeitstudien aus den USA deuten darauf hin, dass diese Lebensmittel die Gefahr verringern könnten, an Herzerkrankungen oder Krebs zu sterben. Im Zeitraum von knapp 30 Jahren ging täglicher Nusskonsum mit einem um rund 20 Prozent geringeren Sterberisiko einher. Das berichten Mediziner um Charles Fuchs vom Dana-Farber Cancer Institute in Boston (US-Staat Massachusetts) im "New England Journal of Medicine" (NEJM).
Auch kleinere Studien zeigen: Wiederholt hatten kleine Studien darauf hingewiesen, dass Nüsse positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben können - etwa Blutfettwerte senken, vor Diabetes 2 schützen oder Entzündungen lindern. Den Nutzen der Lebensmittel prüften die US-Forscher nun an Daten zweier großer Sammelstudien. Diese folgten 76.500 Frauen und 42.500 Männern aus Gesundheitsberufen seit 1980 und 1986. Die Teilnehmer machten alle zwei bis vier Jahre Angaben zu Ernährung, Lebensstil und Gesundheit.
Senkung der Todesfälle durch Herzerkrankungen (Todesursachen Nummer 1 in Europa und USA). Haselnüsse können wahrscheinlich sogar den Cholesterinspiegel senken.
Bis Ende 2010 starben mehr als 16.000 weibliche und über 11.000 männliche Untersuchungs-Teilnehmer. Der Nusskonsum stand in umgekehrtem Verhältnis zum Sterberisiko. "Der offensichtlichste Nutzen war eine Senkung um 29 Prozent für Todesfälle durch Herzerkrankungen - den größten Killer", sagt Fuchs laut einer Mitteilung seines Instituts. "Aber wir sahen auch eine deutliche Senkung - um 11 Prozent - im Risiko, an Krebs zu sterben." ...
Die Beziehung war umso ausgeprägter, je mehr Nüsse die Teilnehmer verzehrten. Über den Zeitraum von 30 Jahren hatten Menschen, die Nüsse seltener als einmal wöchentlich aßen, eine um sieben Prozent geringere Mortalität als Abstinenzler. Nusskonsum einmal pro Woche steigerte den Schutz auf 11 Prozent, zwei- bis viermal wöchentlich auf 13 Prozent, fünf- bis sechsmal auf 15 Prozent und mindestens einmal täglich auf 20 Prozent.
DIÄT: Nusskonsumenten waren generell schlanker
Schlank: Es schien keine Rolle zu spielen, ob die Teilnehmer Erdnüsse oder andere Nüsse wie Cashewnüsse, Walnüsse, Haselnüsse, Pistazien oder Mandeln aßen. Zudem widerlegt die Studie, an deren Finanzierung die Nussindustrie beteiligt war, die Annahme, dass Nüsse dick machen. Nusskonsumenten waren generell schlanker als vergleichbare Menschen, die solche Lebensmittel mieden.
Hinweis: Allerdings räumen die Autoren ein, dass die Daten nicht beweisen, dass der Schutzeffekt tatsächlich auf Nüsse zurückgeht. Sie betonen jedoch, dass die Ergebnisse beider Teilstudien in diese Richtung deuten - jeweils sowohl für Männer als auch für Frauen. Zudem bestätige das Resultat viele kleinere Untersuchungen, die zu ähnlichen Befunden kamen. Schließlich berücksichtigten die Forscher in der Analyse auch andere Faktoren zu Ernährung und Lebensführung - ohne dass sich das Ergebnis grundlegend änderte.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)
geht unter Berufung auf verschiedene Studien davon aus, dass Nüsse den Cholesterinspiegel senken und vermutlich dadurch vor Herzerkrankungen schützen. Verantwortlich für die Senkung der Blutfettwerte seien vermutlich die in den Lebensmitteln enthaltenen ungesättigten Fettsäuren.
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