Mittwoch, 7. September 2022

Kampf, Flucht, oder Resignation

 
Wenn die Krise das Tier in uns erweckt!
Der Aggressionspegel hat neue Dimensionen erreicht. Fast täglich gibt es erschreckende Nachrichten über gewaltsame Übergriffe in Ambulanzen und Spitälern, in Schulen, im öffentlichen Verkehr, oder gegen Polizisten. Die letzten Krisenjahre haben Spuren in unseren Gehirnen hinterlassen. Ein uralter Überlebensmechanismus hat sich aktiviert, der sich immer dann scharf stellt, wenn wir uns in Unsicherheit und Gefahr befinden. Der Kampf-, Flucht-, oder Resignationsmodus aus dem Limbischen Gehirn hat sich aktiviert. Das Reptiliengehirn in uns nicht nur erwacht, es hat bei manchen Menschen sogar die Kontrolle übernommen.

Was bei Aggression im Gehirn geschieht.
Unser Gehirn reagiert in besonderen Krisen mit den altbewährten Überlebensmechanismen aus den Reptiliengehirn-Programmen. Diese entwicklungsgeschichtlich uralten Gehirnteile, machen nicht nur Ärger in Stresssituationen, sondern sie können bei anhaltenden Ausnahmesituationen, die komplette Kontrolle übernehmen, so dass wir das Gefühl haben, vollkommen hilflos zusehen zu müssen, wie Wut und Zorn mit uns durchgehen. 

Der Ausbruch von Aggression ist unterschiedlich. Aggression kann sich auf Gegenstände richten, auf andere Menschen, oder auch gegen sich selbst. Jemanden beschimpfen, schlagen, verleugnen, bestehlen, Gerüchte über ihn in die Welt setzen, oder jemandem nicht zu helfen, obwohl man die Möglichkeit dazu hätte, sind nur einige der Möglichkeiten, anderen bewusst Schaden zuzufügen. Heute weiß man aus der Aggressionsforschung, dass Aggression gegen einen anderen Menschen umso wahrscheinlicher wird, je wütender jemand ist und je mehr man eine konkrete Person als Auslöser dafür verantwortlich macht (machen kann). Wut kann enorme Mengen an Energien freisetzen – und im schlimmsten Fall endet eine solche Auseinandersetzung dann sogar tödlich. Je nachdem, wie Aggression verarbeitet wird, neigen Menschen zu Aggression und Kampf nach außen hin, oder sie richten sie gegen sich selbst, was zu Resignation, Ohnmacht oder Suizid führen kann.

Die Hirnregion der Amygdalae ist der Sitz von Aggression, Angst und Panik.
Die Amygdalae als ein Teil des Limbischen Gehirns, sind uralte Hirnbereiche die schon in primitiven Tieren wie Reptilien zu finden sind und lösen auch beim Menschen Angst und Panik aus. Die Amygdalae liegen jeweils links und rechts hinter den Schläfenlappen, in der Nähe der Ohren. Dass die Amygdalae der Ursprungsort von Angst und Panik im Gehirn sind, hatten Untersuchungen zur Funktion des Gehirns bereits nahegelegt. Durch die Überaktivität des sogenannten Reptiliengehirns und des Limbischen Systems, wird der Mensch immer wieder in sein primitives, tierisches Erbe gezogen. Wer ständig im Modus des Angst- und Fluchtmodus bleibt, kann auf Dauer physische oder psychische Krankheiten entwickeln. 

Angst verändert das Gehirn
Neurologen haben angstunterdrückende Mechanismen entdeckt und herausgefunden, warum sich einige Menschen vor fast allem fürchten und andere selbst in Horrorsituationen ruhig bleiben. Im Gehirn konkurrieren nämlich ständig zwei unterschiedliche Schaltkreise. Der eine aktiviert den Angst- und Fluchtmodus und der andere, ist für die Furchtunterdrückung verantwortlich. Je nachdem, welcher der beiden Schaltkreise bei einem Menschen die Oberhand hat, entsteht ein ängstlicher, oder ein furchtloser Charakter. Angst löst im Gehirn komplexe, neuronale Prozesse aus. Verstärkt sich die Angst bzw. bleibt sie lange erhalten, kommt es zu nachhaltigen gesundheitlichen Schäden. 



Hilfe ist möglich.
Die Limbischen Bereiche des Gehirns können durch gezielte Ruheübungen wieder beruhigt werden und der Mechanismus der Furchtunterdrückung, der inneren Ruhe und Heilung kann wieder die aktive Rolle übernehmen. Schon ein paar Minuten Entspannung können viel bewirken. Zögern Sie nicht lange und beginnen Sie damit einige Minuten Ruhe zu finden.

Entspannungsübung: 
Suchen Sie sich einen Platz an dem Sie ungestört sind. Schalten Sie elektronische Geräte aus, um ungestört zu sein und nehmen Sie eine bequeme Haltung ein. Schließen Sie Ihre Augen und beobachten Sie Ihre Atmung. Zählen Sie in Gedanken, wie lange Sie einatmen und wie lange Sie ausatmen und versuchen Sie sich einer Atmung zu nähern, bei der Sie 5 Sekunden lang einatmen und 5 Sekunden lang ausatmen und bleiben Sie für einige Minuten bei diesem Atemrhythmus. Gleichzeitig können Sie eine Entspannungsmusik hören, um leichter in einen Ruhezustand zu kommen. Sie werden sehen, dass Sie nach wenigen Tagen auf diese Auszeit nicht mehr verzichten wollen. Denn sie bringt Ihnen Entspannung und Wohlgefühl. Dazu können Sie die kostenlose Entspannungsmusik aus dem Eggetsberger Online Programm nutzen. 








Vagus Trainer
Der Vagus-Trainer  ist ein Trainings- und Stimulationsgerät für eine tiefe  Entspannung. Durch feine Gleichspannungsströme wird der Vagusnerv stimuliert. Diese Stimulation versetzt den Körper in die Lage, sich trotz größter innerer Anspannung und Angst gut zu entspannen. 







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