Etwas Positives auch einer unglücklichen Situation abgewinnen können, sich einfühlen können in andere Menschen, besonders in die Benachteiligten dieser Welt, bereit sein, sich um Andere zu kümmern - all diese lobenswerten Eigenschaften und Fähigkeiten besitzt man erst im höchsten Maße, wenn man sein siebtes Lebensjahrzehnt beginnt.
Dies fand ein US-Forscherteam in mehreren Studien heraus, die im Laufe der letzten Zeit erschienen sind. "Zunehmend, so scheint es, kreist das spätere Leben um soziale Beziehungen und die Fürsorge für andere, aber auch darum, von anderen umsorgt zu werden", erklärt Robert Levenson von der University of California at Berkeley.
"Die Evolution hat unser Nervensystem so eingerichtet, dass wir für diese Empathie- und Mitleids-Aktivitäten optimal gerüstet sind, wenn wir älter werden."
Forschung: Für eine Studie, die in der Fachzeitschrift "Psychology and Aging" erschienen ist, haben die Forscher 144 Erwachsene in ihrem dritten, fünften und siebten Lebensjahrzehnt traurige, eklige und neutrale Szenen aus verschiedenen Filmen sehen lassen. Die Versuchspersonen sahen zum Beispiel eine Szene aus dem mexikanischen Film "21 Gramm", wo eine Mutter vom Unfalltod ihrer Töchter erfährt, und sie sahen Szenen aus der Ekel-Show "Fear Factor". Die Versuchspersonen wurden aufgefordert, die gezeigten Filmszenen entweder mit möglichst großer Distanzierung anzuschauen, oder sich in die Szenen einzufühlen, wobei sie auch eine positive, lebensbejahende Perspektive finden sollten, oder die Filme mit der Unterdrückung aufkommender Handelsimpulse zu betrachten. Die Forscher maßen während der Filmvorführungen den Blutdruck, Herzschlag und die Atmung der Probanden, um zu sehen, wie die Filme tatsächlich auf die Probanden wirkten.
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