Mittwoch, 29. März 2023

Neurostimulation kann Träume beeinflussen


Luzide Träumer, können ihre Träume bewusst steuern!
Das faszinierende Thema der Luziden Träume, beschäftigt viele Menschen. Tatsächlich können Luzide Träume unser Leben positiv beeinflussen. Zur Steigerung der persönlichen Kreativität, präzisieren von sportlichen Trainingsabläufen und das Besiegen von Angst und Alpträumen kann man mit der Methode des Luziden Träumens bewältigen. Viele Forschungsprojekte in der Schlafmedizin untersuchen Therapiekonzepte, die in Verbindung mit dem Luziden Träumen erfolgreich wären.

Die Schlafforscherin Doz. Dr. Ursula Voss von der Goethe-Universität Frankfurt, hat in einer Studie gezeigt, dass Strom Einfluss auf bestimmte Art von Träumen nimmt. Wie Dr. Voss in der Fachzeitschrift Nature Neuroscience berichtet, könnte mit dem Luziden Träumen zukünftig Menschen geholfen werden, die vermehrt unter nächtlichen Panikattacken oder regelmäßigen Alpträumen leiden. Beeinflussen lassen sich laut Voss nur sogenannte luzide Träume, auch als Klarträume bezeichnet. 

In diesen ganz speziellen Träumen ist sich der Schlafende bewusst, dass er sich gerade im Traum befindet. Antrainierte luzide Träumer können solche Träume nach belieben umgestalten und so Einfluss auf das Traumgeschehen nehmen. „Im gewissen Grad lässt sich durch die mikro-elektrische Stimulation sogar bestimmen, wie der Traum weiter verlaufen soll“, ergänz Voss.

Für die Studie der Schlafforscherin wurde das Schlafverhalten von 15 Frauen und 12 Männern zwischen 18 und 26 Jahren analysiert. Die Probanden verbrachten mehrere Nächte im Schlaflabor, wo ihnen ein kleines, nicht störendes, Gerät an den Kopf gelegt wurde. 

Dieses sendet leichte Stromimpulse mit verschiedenen Hertz-Frequenzen aus. Voss konnte eine Auswirkung auf die Träume in einem Frequenzbereich zwischen 25 und 40 Hertz feststellen. Kleinere oder höhere Frequenzen hatten jedoch keinen Einfluss auf den Traum.

Schon seit vielen Jahren sind die verschiedenen Traumarten der Wissenschaft bekannt. Der wohl bekannteste ist der sogenannte REM-Schlaf (rapid eye movement), bei dem sich die Augen schnell hin und her bewegen und der Blutdruck sowie der Puls ansteigen können. Zwischen dem REM-Schlaf und dem Wachzustand liegt das Stadium der luziden Träume.

Bisher ist das Verfahren der Stimulation nur mit schwachen Wechselstrom zu Forschungszwecken zugelassen. Voss rechnet aber fest damit, dass in Zukunft kleine Geräte zur Stimulation unter ärztlicher Aufsicht eingesetzt werden. Damit könnte man eines Tages Opfern helfen, die regelmäßige von Alpträumen geplagt werden.


Quelle: Fachzeitschrift Nature Neuroscience
Link: http://www.nature.com/neuro/journal/v17/n6/full/nn.3719.html
Bildquellen: Fotolia