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Samstag, 7. Januar 2012
Immunsystem - Weniger Erkältungen durch guten Schlaf
FORSCHUNG: Wer gut schläft, kann mit Krankheitserregern eher kurzen Prozess machen.
Zu diesem Schluss kommen amerikanische Psychologen und Mediziner nach einer kleinen Studie mit 153 Teilnehmern. Bei diesen ließ sich nur schlecht eine Erkältung herbeiführen, nachdem sie reichlich und tief geschlafen hatten.
Zwar werde allgemein angenommen, dass schlechter Schlaf die Erkältungsanfälligkeit erhöhe, schreiben die Forscher um Sheldon Cohen von der Carnegie Mellon University im Fachblatt “Archives of Internal Medicine”. Direkte Belege für eine solche Ursache-Wirkungs-Beziehung seien jedoch spärlich gewesen.
Cohen und Kollegen führten ihre Studie mit gesunden Erwachsenen im Alter von 21 bis 55 Jahren durch. Diese notierten zwei Wochen lang, wann sie zu Bett gingen und wieder aufstanden, wie lange sie im Bett lasen oder fernsahen und ob sie sich morgens ausgeruht fühlten. Schließlich zogen die Teilnehmer für eine Woche in Isolierzimmer ein. Tags darauf wurde ihnen eine Lösung mit Rhinovirus-39, einem Erkältungserreger, in die Nase geträufelt.
Der Erfolg war durchschlagend: bei 135 Teilnehmern wurde nachweislich eine Infektion erzielt und bei gut einem Drittel davon war eine handfeste Erkältung die Folge. Besonders häufig traf es Teilnehmer mit einer geringen “Schlafeffizienz”: Jene Teilnehmer, die weniger als 92 Prozent der Zeit zwischen Zubettgehen und Aufstehen tatsächlich verschliefen, erkrankten mit 450 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit als solche, die es auf 98 Prozent brachten. Ein ähnlicher, wenngleich schwächerer Zusammenhang ließ sich mit der Schlafdauer selbst herstellen.
Diese Resultate sprächen sehr deutlich für die Vermutung, dass die Erkältungsanfälligkeit auch von der Schlafgüte abhänge, folgern Cohen und seine Kollegen. Über die Mechanismen könne derzeit nur spekuliert werden. Beispielsweise sei es denkbar, dass Störungen des Schlafs die Ausschüttung von Botenstoffen behinderten, die das Immunsystem bei der Bekämpfung von Krankheitserregern anspornten.
Quelle: Forschung - Sheldon Cohen und Denise Janicki-Deverts, Department of Psychology, Carnegie Mellon University, Pittsburgh, Philadelphia; Ronald B. Turner, Department of Pediatrics, Virginia Health Sciences Center, Charlottesville; und andere Veröffentlichung Archives of Internal Medicine, Vol. 169(1), pp 62-7 LINK: http://www.psy.cmu.edu/~scohen/