Samstag, 14. Januar 2012

Stress, Wut und Angst beeinträchtigen Lungenfunktion

Stress beeinflusst das körpereigene Immunsystem negativ

Ein Wissenschaftsteam der Harvard Medical School hat nachweisen können, dass zwischen der emotionalen Verfassung und dem Funktionieren der Lunge ein Zusammenhang besteht. Mit dem Fortschreiten der Jahre verschlechtert sich die Lungenfunktion zwar automatisch. Die Forscher entdeckten jedoch, dass es mit dem Zustand der Lungen von Menschen, die sich oft aufregen und viele feindselige Gefühle hegen, noch viel schneller mit der Lungenfunktion bergab geht.
Sie hoffen, dass diese neue Erkenntnis zur Entwicklung von neuen Methoden der Diagnose und Behandlung von Lungenerkrankungen beitragen wird. Die Studie wurde in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Thorax veröffentlich.

Um zu ihrer Erkenntnis zu kommen, beobachteten die Wissenschaftler eine Gruppe von 670 Militärveteranen im Alter zwischen 45 und 82 Jahren. Bereits im Jahre 1986 hatten diese Männer eine Reihe von Fragenbögen über ihre mentale Verfassung ausgefüllt. Anhand eines speziellen Scoresystems (Cook-Medley Scale), konnten die Forscher das Maß an Zorn, Stress und innere Ängste der Probanden bestimmen. Darüber hinaus wurden die Männer einem Lungenfunktionstest unterzogen, mit dem die Menge an Luft gemessen wurde, die die Probanden auf einmal ausatmen konnten. In den acht folgenden Jahren wurde die Lungenfunktion der Veteranen noch dreimal untersucht.

In diesen Untersuchungen zeigte sich eindeutig eine Verbindung zwischen Stress, Zorn, Angst und Lungenkapazität. Bei den Männern, die in den acht Jahren mehr feindselige Gefühle oder Ängste entwickelt hatten, verschlechterte sich die Lungenfunktion schneller als bei den Männern, dessen Verfassung sich nicht änderte oder positiver wurde. Den Forschern zufolge könnte dies darauf hinweisen, dass der durch Wut hervorgerufene Stress das körpereigene Immunsystem beeinträchtigt, wodurch Krankheiten die Chance bekommen, sich zu entwickeln. Die Tatsache, dass frühere Studien ausgewiesen haben, dass Gefühle wie Stress und Wut unter anderem einen Herzstillstand, Asthma, COPD und Magenerkrankungen bewirken können, bekräftigt diese Schlussfolgerung.

Hinweis: Stress, Wut, Angst und auch Panikzustände erhöhen die Muskelspannung der Betroffenen, man kommt unter Druck, unter Spannung. Diese erhöhte Muskelspannung im Bereich von Brustkorb und Rücken bildet einen einengenden Reifen der das freie Atmen von sich aus  behindert, die Folge ist Kurzatmung bzw. Hyperventialation. Das wieder verstärkt  Stress und Angstgefühle, Wut - Aggression ist eine Art (je nach Persönlichkeitstyp) um mit inneren, auch unbewussten, Ängsten fertig zu werden.
Quelle: Harvard Medical School http://hms.harvard.edu und Fachzeitschrift Thorax http://thorax.bmjjournals.com