Der Mangel an Vitamin D könnte eine Rolle bei Unfruchtbarkeit spielen.
Das hat eine Grazer Forscherin in der Analyse zahlreicher Studien herausgefunden. Der Vitaminmangel beeinträchtigt nämlich die Ausschüttung des Sexualhormons Testosteron.Bei Männern führt Vitamin D Mangel zu weniger Testosteron
Vitamin D ist bekannt für seine Wirkungen in der Rachitisvorbeugung und eine Standardtherapie in der Osteoporosebehandlung. Die Grazer Medizinerin Dr. Barbara Obermayer-Pietsch hat gemeinsam mit ihrer Kollegin Dr. Elisabeth Lerchbaum systematische Vitamin D-Studien aus den USA ausgewertet. Bei Männern würde es klare Hinweise auf eine Verbindung zwischen dem Vitamin D-Spiegel und der Produktion männlicher Hormone geben. Laut Obermayer-Pietsch bestehe also ein Zusammenhang zwischen Vitamin D und dem Anstieg des Testosteronspiegels, in weiterer Folge auch der Samenqualität.
Frauen haben bei Vitamin D Mangel zu viel Testosteron
Auch bei Frauen spielt Vitamin D bei der Hormonbildung eine tragende Rolle. Es reguliert nämlich den Testosteronhaushalt. Während Männer durch eine Gabe von Vitamin D mehr Testosteron bilden, weisen Frauen bei einem Mangel dieses Vitamins zu viel Testosteron auf. Deshalb haben sie oft Schwierigkeiten, schwanger zu werden. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D senkt laut Medizinerin den Testosteron-Spiegel im weiblichen Körper und könnte so als Konsequenz auch die Fruchtbarkeit erhöhen.Vitamin D und Fruchtbarkeit von Frauen und Männern
Die mögliche Rolle von Vitamin D in der menschlichen Fortpflanzung solle laut Obermayer-Pietsch nicht vernachlässigt werden. Ein Zeichen dafür sei die Häufigkeit der Unfruchtbarkeit von rund 15 Prozent bei ansonsten gesunden jungen Frauen und Männern. Obermayer-Pietsch will künftig weitere Forschungen durchführen, die zu neuen therapeutischen Ansätzen führen könnten. Fruchtbarkeitsstörungen werden möglicherweise nicht durch Vitamin D-Behandlung allein erreicht werden können. Es wäre aber vermutlich eine sichere und billige Behandlung, die positive Auswirkungen auf die Stoffwechseleffekte haben könnte“, sagt die Endokrinologin.
90% der Schwangeren sind Vitamin D unterversorgt!
Wie dramatisch sich die Situation auch sonst darstellt, zeigt der Blick auf die Statistik, die eine Unterversorgung bei 90% aller Schwangeren registriert. Vitamin D-Mangel wird für eine Reihe von Spätschäden verantwortlich gemacht. Dazu zählen erhöhte Risiken von Diabetes und Multipler Sklerose. Eine stark überhöhte Zufuhr des Vitamins hat ebenfalls Risiken, dürfte aber nur in Ausnahmefällen vorkommen.
Quelle: Barbara Obermayer-Pietsch und Elisabeth Lerchbaum
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