Samstag, 20. Oktober 2012

Kontakt zu Komapatienten (Mediziner kommunizieren erstmals mit Wachkoma-Patient)

Hirn-Scans des Patienten zeigen die Antworten auf an ihn gestellte Fragen, die mit "Ja" und/oder "Nein" zu beantworten waren. 
Copyright/Quelle: nejm.org,
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Wissenschaftler der Universitäten Cambridge (England) und Liége ist es auf erstaunlich einfache Art und Weise erstmals gelungen, mit einem Wachkoma-Patienten zu kommunizieren. Alles was sie tun mussten, war zu beobachten, wie das Gehirn auf bestimmte an den Patienten gerichtete Fragen reagierte.

Das Team um Adrian Owen hatte bereits 2006 eine Wachkoma-Patientin dazu aufgefordert, sich selbst bei der Durchführung zweier unterschiedlicher Handlungen vorzustellen. Die entsprechen unterschiedlichen Hirnaktivitätsmuster legten die Annahme nahe, dass die Patientin innerlich bei Bewusstsein war.

In ihren neuen Untersuchungen haben die Forscher diesen Ansatz nun ausgeweitet und eine Ja-Nein-Antwortreaktion des Patienten auf spezifische Fragen zu erreichen.
Die Ergebnisse legen die Hoffnung nahe, Wachkoma-Patienten zukünftig eine gewisse Selbstbestimmung über ihr Schicksal zu ermöglichen und mit ihrer Außenwelt zu kommunizieren.

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"Unsere Untersuchungen zeigen nicht nur, dass die Patienten bei Bewusstsein sind. Sie verleihen ihnen auch eine Stimme und eröffnen ihnen die Möglichkeit der Kommunikation mit ihrer Umwelt", erläutert Steven Laureys von der Universität Liège, Koautor der im "New England Journal of Medicine" erschienenen Studie.

Beim Zustand des Wachkomas handelt es sich um eine schwere Hirnschädigung, bei welcher die Funktion des Großhirns "erloschen" ist. Das Leben der Patienten wird jedoch weiterhin durch die Funktionen des Hirnstamms aufrechterhalten.

Bislang gingen Mediziner und Wissenschaftler meist davon aus, dass als Folge dieser Schädigung die Betroffenen zwar wach werden, aber mangels kognitiver Funktionen nicht mehr das Bewusstsein erlangen und in keinerlei Kontakt mit der Umwelt treten können. Schon zuvor gab es immer wieder Fälle und Erlebnisse von Angehörigen im Umgang mit den Patienten, die diese Einschätzung jedoch in Frage stellten.
Quelle: "New England Journal of Medicine"
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LINK: http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa0905370#t=articleTop
Anfragen an Dr. Owen am Medical Research Council Cognition and Brain Sciences Unit, 15 Chaucer Rd., Cambridge CB2 7EF, United Kingdom, oder adrian.owen @ mrc-cbu.cam.ac.uk .