Sonntag, 23. Dezember 2012

Marihuana macht Schmerzen erträglicher

Der Wirkstoff THC lässt Hirnareale reagieren, die für die emotionalen Aspekte (Verarbeitung) von Schmerzen zuständig sind. 
Deshalb ist es nicht nur als Rauschmittel im Einsatz, sondern auch in der Schmerz-Medizin.
Cannabis bzw. der darin enthaltene psychoaktive Inhaltsstoff Tetrahydrocannabinol (THC) sind nicht nur als Rauschmittel bekannt, sondern auch in der Medizin im Einsatz. So ist THC z.B. in den USA als Antiemetikum (gegen Übelkeit) im Rahmen von Krebstherapien zugelassen; in Kanada und Großbritannien wird es bereits zur Schmerzbehandlung eingesetzt.

Wissenschaft: Forscher um Michael Lee (University of Oxford) untersuchten nun genauer, wie THC gegen Schmerzen wirkt, die sie den Studienteilnehmern durch Auftragen von Capsaicin (der Stoff, der Chili scharf macht) auf die Haut zufügten. Sie fragten die Testpersonen, wie intensiv der Schmerz sei.
Das in der Fachzeitschrift Pain publizierte Ergebnis: Wer THC (und nicht das Placebo) geschluckt hatte, fand den Schmerz erträglicher, obwohl er ihn als gleich stark empfand wie ohne THC. Entsprechendes ergab auch eine Magnetresonanztomografie (MRI)
Messung des Gehirns: THC unterdrückt die Aktivität in Regionen, die für die emotionale Bewertung von Schmerzen zuständig sind (dem anterioren mid cingulären Cortex und der Amygdala).
(Anm.: IPN-Forschung; Das haben auch unsere Untersuchungen mit dem Whisper 213 oder 215 gezeigt, wenn damit - durch Stimulation- die Aktivität der Amygdala herabgesetzt wird.)


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Negatives zu THC? Dass THC auch unerwünschte Nebenwirkungen haben kann, zeigte der Fall eines Versuchsteilnehmers, der nicht in die MRI-Röhre zu bringen war: Er litt unter offenbar durch THC ausgelöster akuter Klaustrophobie.
Quelle: Fachzeitschrift Pain

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