Dienstag, 28. Januar 2014

ZUKUNFT: Weltweite Proteste werden zunehmen

Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung wird es in den nächsten Jahren öfter Unruhen geben. Gründe sind soziale und politische Missstände. 


Wegen großer Unterschiede zwischen Arm und Reich und politischer Missstände wird es nach einer neuen Studie der Bertelsmann-Stiftung auch in den nächsten Jahren in vielen Teilen der Welt zu Protesten kommen. In einem großen internationalen Vergleich kommt die Stiftung zum Schluss, dass es in den vergangenen Jahren selbst in zahlreichen Demokratien Rückschritte gab. Als Negativ-Beispiele in Europa werden unter anderem die EU-Mitglieder Bulgarien und Ungarn sowie die Ukraine genannt. Die Studie über die Entwicklung in insgesamt 129 Ländern wird an diesem Mittwoch 22. Jänner 2014 vorgestellt. Sie liegt der Deutschen Presse-Agentur bereits vor. Grundlage für den sogenannten Transformations-Index der Bertelsmann-Stiftung (BTI) sind Daten von Januar 2011 bis Januar 2013. Untersucht wurden neben Entwicklungs- und Schwellenländern auch Staaten in Ost- und Mitteleuropa.

Mehr Ungleichheit, aber selbstbewusstere Bürger 
Viele wollen die Zeichen der Zeit nicht sehen!
Nach Einschätzung der Stiftung gibt es in vielen Regionen der Welt ungeachtet des Wirtschaftswachstums immer noch ein „hohes Maß an Armut und sozialer Ausgrenzung“. In den meisten Staaten profitierten, wenn überhaupt, davon nur kleine Eliten. Zugleich nehme aber der Widerstand gegen Misswirtschaft und Ausgrenzung zu, weil Bürger selbstbewusster würden und besser vernetzt seien. Deshalb, so die Stiftung, werde sich die „weltweite Welle von Bürgerprotesten und Revolten“ fortsetzen. Lob für Fortschritte bei Demokratisierung und sozialer Marktwirtschaft gibt es für Länder wie Polen, die Slowakei, u.a.. Dagegen stuft die Stiftung inzwischen Russland unter Präsident Wladimir Putin als „Autokratie“ ein - also als Herrschaftsform, in der die Staatsgewalt unkontrolliert in den Händen eines selbstherrlichen Regenten liegt. Besonders negativ wird die Entwicklung in Staaten wie Syrien, Mali oder Sri Lanka beurteilt. (Ungeachtet der Umstände, warum es zu solchen Zuständen in den Ländern kam.) Nach Einschätzung der Bertelsmann-Stiftung gab es in 59 von insgesamt 75 untersuchten Demokratien Rückschritte bei vermeintlichen Standards wie faire Wahlen, Pressefreiheit, Rechtssicherheit oder Gewaltenteilung. In Europa zählen dazu auch Rumänien, Serbien, Montenegro, Mazedonien, Albanien und Kosovo.
Anm.: Ein wichtiger Grund für Aufstände ist auch immer mehr die allgemeine Unzufriedenheit, weil Eliten (inkl. Banken und Konzerne) dieser Welt die Armen und die Mittelschicht immer mehr ausbeuten.

Die EU-Mitgliedschaft führt nicht überall zu Fortschritt 
Als einen der Gründe nennen die Experten auch die Euro-Krise (!!!) und den Zustand der Europäischen Union. 
Wörtlich heißt es in der Studie: „Die Mitgliedschaft in der EU hat bisher längst nicht überall die erhoffte Schubkraft für bevölkerungsweite Wohlstandsgewinne und einen schnelleren ökonomischen Aufholprozess entfaltet.“ (Anm.: Der Euro ist mehr denn je gefährdet!)
Die Stiftung ist in vielen Bereichen besorgt! 
Quelle: Bertelsmann-Stiftung u.a.
Bildquelle: Fotolia u.a. Unbekannt