Donnerstag, 24. Juli 2014

Ein Parasit kann helfen den Krebs zu besiegen - Krebsforschung

Unerwartete Hilfe im Kampf gegen den Krebs könnte von den Hauskatzen kommen - es ist laut wissenschaftlichen Untersuchungen möglich, dass der Toxoplasma gondii-Parasit, der in Katzenausscheidungen vorkommt, dabei helfen könnte, die Krankheit zu besiegen.

An der oft tödlichen Krankheit wird seit langer Zeit intensiv geforscht. Die Suche nach einem Heilmittel und schonenderen Therapiemethoden ist eines der wichtigsten medizinischen Forschungsrichtungen unserer Tage. Nun haben Wissenschaftler am Dartmouth-Hitchcock Medical Center in den USA herausgefunden, dass ein hoch spezialisierter Parasit, der im Kot von Katzen vorkommt, sogar die aggressivsten Formen von Krebs zerstören kann.

Toxoplasma gondii-Parasiten 
Toxoplasma gondii-Parasit bekämpft den Krebs. Der Toxoplasma gondii-Parasit verursacht beim Menschen Toxoplasmose, was in der Regel ungefährlich ist und ähnlich einer Grippe verläuft. Lediglich in der Schwangerschaft kann Toxoplasmose gefährlich werden und zu Fehlgeburten oder Missbildungen am ungeborenen Kind führen (darum werden heute auch werdende Mütter auf Toxoplasmose hin untersucht). Dr. David J. Bzik, Professor für Mikrobiologie und Immunologie erklärt, dass man bei Untersuchungen entdeckt habe, dass der Toxoplasma gondii-Parasit exakt die körpereigenen Abwehrkörper so stimulieren würde, dass sie den Krebs direkt und erfolgreich bekämpfen können. Hintergrund: Der mutierte Toxoplasma gondii-Parasit kann direkt in die Antikörper eindringen und diese entsprechend umprogrammieren, um dann Tumorzellen und Krebs zu vernichten. Der mutierte Parasit bekam die Bezeichnung "CPS" und er scheint sich laut ersten Labortests nicht selbst zu reproduzieren, was ihn zu einer sicheren Therapie machen könnte.

In einer Reihe von Labortests konnten mit dem Parasiten sogar hoch aggressive Krebsarten an Mäusen geheilt werden. Die Überlebensrate der Tiere wäre erstaunlich hoch. Ein weiterer Vorteil einer möglichen Therapie mit CPS ist, dass der Parasit sogar direkt auf den Patienten eingestellt (zugeschnitten) werden kann. Dazu würde man Zellen aus dem Patienten entnehmen, sie mit dem Parasiten infizieren und diese so optimierten Zellen als "Trojanisches Pferd" wieder in den Körper des Patienten einschleusen. Dieser Impfstoff würde dann nicht nur die idealen Antikörper stimulieren, um den Krebs zu bekämpfen, sondern auch eine lebenslange Immunität gegen diese Art des Krebses (!) hervorrufen.

Natürlich befinden sich die Studien über CPS als Krebsheilmethode noch in einem frühen Stadium und die Wissenschaftler müssen erst herausfinden, warum CPS überhaupt so funktioniert. Dennoch seien die Aussichten auf eine mögliche Therapie mit dem neu entdeckten CPS für die Zukunft der Krebsbekämpfung/Heilung sehr vielversprechend.
Quelle: Dr.David J.Bzik, Dartmouth-Hitchcock Medical Center/USA