Noch nie in ihrer 130-jährigen Geschichte hat die seriöse Fachzeitschrift "Nature" einen Artikel zurückgezogen. Doch als der Mikrobiologe Ignacio Chapela nachweist, dass sich gentechnisch veränderte Pflanzen entgegen den Beteuerungen der Hersteller und Experimentleiter in der Natur über Tausende Kilometer weit verbreiten, ist es so weit: Der Biotech-Konzern Monsanto, der Milliarden mit Lizenzgebühren für gentechnisch veränderte Pflanzen verdient, setzt einen gigantischen Shitstorm im Gang, um die Veröffentlichung des Artikels zu verhindern. Das ist Macht!
Da fragt man sich: "Sind wir Versuchskaninchen der Konzerne, Gen-Essen-Tester?"
Wir essen war wir kriegen, aber was drinnen ist? |
Heute: Mittlerweile sind in den USA bereits über 70 bis 80 Prozent der Lebensmittel mit Gentechnik in Berührung gekommen - ein Multimilliarden-Markt. "Und ein Experiment, in dem wir alle Versuchskaninchen sind", bestätigt Andrew Kimbrell, der Leiter des Zentrums für Lebensmittelsicherheit in Washington. Das Problem dabei: Die gesamte Forschung wird von der Biotechnik-Branche finanziert, nur Fünf Prozent der Wissenschaftler sind unabhängig . ...
Einer der wenigen Unabhängigen ist Árpád Pusztai. "Ich würde gentechnisch veränderte Lebensmittel nicht essen", erklärt der Biochemiker nach Versuchen mit Ratten, deren Körper nach der Fütterung mit Gen-Nahrung 36 verschiedene Veränderungen aufwiesen, unter anderem vergrößerte Därme und verkleinerte Nieren. Wenig später ist Pusztai seinen Job am Rowett Research Institute los (was zu Erwarten war!) . Es geht nicht um Wahrheit und Forschungsergebnisse, es geht darum-was die Konzerne wollen und verlangen!
Konzerne bestimmen: Auch in Europa versucht die Industrie, Einfluss zu nehmen: "Die Agrochemie-Lobby ist neben der Pharma-Lobby eine der stärksten in Brüssel. Ihr Vorgehen ist teilweise sehr aggressiv ", sagt Nina Katzemich von Lobbycontrol, einer Organisation zur Förderung von Transparenz in der Politik. Es gibt schätzungsweise 20.000 Lobbyisten alleine in Brüssel. Diese nehmen Einfluss auf die EU-Politik und darüber hinaus Einfluss auf die EU-Institutionen. Etwa 70 Prozent der offiziellen Lobbyisten arbeiten für Unternehmen und Wirtschaftsverbände. Sie genießen Zugänge zu den Kommissaren und Sie überhäufen die Abgeordneten mit Anzeigen und Änderungsanträgen für Gesetzesvorlagen. Die Europäische Demokratie läuft Gefahr, endgültig zugunsten eines wirtschaftsdominierten Europas ausgehöhlt zu werden ( siehe Link- ). Die Zahlen sind bemerkenswert. Inoffiziell sollen es ca. 30 000 Lobbyisten sein, die unsere Zukunft mitgestalten. Das Bemerkenswerte dabei: Im Europäischen Parlament (EP) sind 751 Abgeordnete die die EU-Bürgerinnen und Bürger vertreten. Da kommen pro Abgeordneten schon einige Menge Lobbyisten zusammen.
Und nicht von allen Lobbyisten ist es einfach die Wahrheit herauszufinden!
Video: 03.42 Minuten - die Zeit sollte man sich nehmen, das ist kein Aprilscherz!
Quelle: Div. Artikel, Fachzeitschrift "Nature", YouTube, Lobbycontrol.
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