Botulinum-Toxin-A gilt als eines der stärksten Nervengifte weltweit. Gleichzeitig ist es beliebter Wirkstoff, um sich eine sorgenfreie Mimik herzuspritzen: Eine Gesichtsbehandlung mit Botox oder Vistabel, wie der Markenname in Europa heißt, lähmt die Muskeln für mehrere Monate. Die Haut wirkt glatter.
Doch das ist offenbar nicht der einzige Effekt. Eine Behandlung von Gesichtsfalten mit Botox verändert das Gehirn. Das zeigt eine Studie der Universität Zürich. (Anm.: die Anwendung von Botox ist nicht IMMER ganz ungefährlich. Es gab auch schon Unfälle bei Botox-Behandlungen und sogar von Todesfälle mit Botox ist die Rede.)
Die neue Studie: Gemessen - Gehirnströme sind reduziert ...
Forschungsleiter Arko Gosh und sein Team vom Institut für Neuroinformatik haben elektrische Signale im Gehirn vor und nach einer Botulinum-Toxin-Spritze gemessen. Die Studie erfasste 40 Probanden und Probandinnen. Normalerweise stimulieren wir via Nerven das Gehirn, wenn wir die Stirn runzeln oder die Augenbrauen heben. Spritzen wir in die Stirn nun das Nervengift, erhält das Gehirn weniger sensorische Impulse.
Auswirkungen auf die Hand sichtbar gemacht!
Bilder aus der Studie! |
Wie sich diese Veränderung aber auf unseren Alltag auswirke, das können die Wissenschaftler mit der heutigen Studie nicht beantworten.
Doch eines ist sicher: Es wird mit Giften viel zu unbedenklich umgegangen!
Zweifel an der Studie (kein Wunder, es geht um viel Geld!)
Schönheitsmediziner Dan Iselin führt in Zürich mit seinem Team seit 2007 Faltenbehandlungen durch. Botulinum-Toxin sei einer der meist erforschten Wirkstoffe weltweit, sagt Iselin. Er zweifelt an der Aussagekraft der Zürcher Studie. Dafür bräuchte es mehr Probandinnen. «Es ist logisch, dass das Hirn reagiert. Aber ob das positive oder negative Auswirkungen habe, das kann die Studie nicht beantworten.» In einem Fernsehinterview betont der Botox- und Vistabel-Hersteller «Allergan», man habe keinerlei Kenntnis über eine verminderte Empfindlichkeit in den Händen nach einer Botox-Anwendung. Das Medikament gelte als sicher(!).
Quelle: Institute of Neuroinformatics, University of Zurich and ETH Zurich, Switzerland
Bildquellen: Universität Zürich und Fotolia/michaeljung/
PDF dazu: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/acn3.21/pdf (Original)