Kurz notiert: Alles ändert sich, auch das Bildungswesen
Das Handwerk wird nun aufgewertet: Meister und Ingenieure sind EU-weit auf gleicher Stufe mit Akademikern.
Am Dienstag 2. Februar 2016 hat der Ministerrat den "Nationalen Qualifikationsrahmen" (NQR) beschlossen. Erstmals werden berufliche Abschlüsse in Österreich – Lehrabschluss, Meister, HTL-Ingenieure – per Gesetz EU-weit vergleichbar. ...
Konkret sieht die neue Regelung so aus: Berufliche Abschlüsse werden erstmals in das achtstufige, europaweite Kompetenzsystem (Europäischer Qualifikationsrahmen der EU) eingeordnet – und damit sichtbar.
Berufliche Bildung wird mit akademischer Bildung auf die gleiche Stufe gestellt: Österreichische Meister und Ingenieure werden damit auf Stufe 6 mit Bachelor-Absolventen europaweit gleichgestellt. Auf Stufe 4 sollen Lehrabschlüsse ex aequo mit der AHS-Matura kommen, auf Stufe 5 die HTL-Matura. Als Meister erspare man sich nun die mühsamen Anerkennungsverfahren in anderen EU-Ländern. Die NQR-Koordinierungsstelle wird demnächst geschaffen, bis 2018 sollen alle Berufsabschlüsse eingestuft werden. Auch nonformale Bildung (etwa Lehrgänge) soll Eingang in den Qualifikationsrahmen finden
Die EU wollte die Umsetzung ihrer Empfehlung in den Mitgliedsländern bereits 2010 unter Dach und Fach haben, in Österreich beginnt man im März 2016 damit. Gegen das Gesetz habe es große Widerstände aus den akademischen Kreisen gegeben, seit Jahren gab es diesbezüglich Druckmacher auf die Politik, so Landertshammer Chef der Abteilung Bildungspolitik bei der Wirtschaftskammer Österreich und Chef der Wirtschaftsförderungsinstitute (WIFI).
Quellen: Div. News, Landertshammer Chef der Abteilung Bildungspolitik