Menschen scheinen in Katzenaugen eine zu groß geratene Version ihrer eigenen Spezies sein, ein freundlicher Artgenosse oder vielleicht auch manchmal ein Mutterersatz. Woher kommt diese Erkenntnis? John Bradshaw, ein Biologe der Universität Bristol, hat Katzen 30 Jahre lang studiert und bemerkt dazu, dass die kleinen Haustiger sie für eine Kombination aus Ersatzmutter und größeren, ihnen nicht feindlich gesinnten Katzen halten. Deshalb würden sich Katzen laut Bradshaw Menschen gegenüber auch genauso verhalten, wie sie sich anderen Katzen in der Natur gegenüber benehmen. Wenn Kätzchen Hunger haben, schnurren sie zum Beispiel und reiben sich am Bauch ihrer Mutter, um die Milch fließen zu lassen. Wenn sich ausgewachsene Katzen gegen ihr Frauchen oder ihr Herrchen reiben oder sie auffordern, ihren Kopf zu kraulen, dann behandeln sie Menschen wie sie auch eine ihnen freundlich gesinnte andere Katze behandeln würden. Im Gegensatz zu Hunden, die sich heute stark von ihren Vorfahren, den Wölfen unterscheiden, sind Katzen immer noch "wilde" Tiere. Sie sind niemals für irgendetwas gezüchtet worden. Sie fingen Mäuse. Damit waren sie für den Menschen wichtig und nützlich genug.
Katzen sind intelligente Hausgenossen
Katzen können Türen öffnen und sogar zählen. Eine Studie verblüffte mit der Erkenntnis, dass Katzen sogar zählen können. Die Forscher nummerierten Fressnäpfe mit Punkten und trainierten die Tiere darauf, dass in dem mit einem Punkt gekennzeichneten Napf Futter war, wenn ein Gongschlag ertönte, in dem Napf mit zwei Punkten, wenn zwei Gongschläge erfolgten usw. Die Tiere lernten das schnell. Das Experiment zeigt, dass die Tiere also überlegt handeln und Entscheidungen treffen. Katzen können mit ihren Besitzern recht gut kommunizieren. Katzen sind in der Lage, mit dem Menschen durch Schnurren, Mauzen, Schreien und ihre Körpersprache zu kommunizieren. Je nach Tonlage unterstreichen sie ihre Forderungen oder teilen sie ihre Stimmung mit. Wirkt liebevolles Anschmiegen nicht, versuchen sie es mit jammervollem Miauen. Ganz Selbstbewusste stupsen dann auch mal mit der Pfote den Menschen an.
Katzen sind vor allem in Lebenskrisen die idealen Haustiere.
In einer Studie untersuchten die Forscher Menschen, die beispielsweise arbeitslos waren, eine Trennung durchmachen mussten oder unter einer schweren Krankheit litten. Diejenigen von ihnen, die eine Katze hatten, mussten weniger Medikamente einnehmen. Außerdem mussten sie nicht die Hilfe von einem Psychotherapeuten in Anspruch nehmen. Von den Probanden ohne Katze mussten fast zwei Drittel von dieser Option Gebrauch machen.
Doch die Katze kann mehr: Eine Katze kann den Psychotherapeuten ersetzen. Ihr Schnurren beruhigt und unterstützt Heilprozesse, Das Schnurren wirkt sogar Blutdruck senkend beim Menschen, gleichzeitig schüttet unser Gehirn vermehrt den Neurotransmitter Serotonin aus. Der auch als Glückshormon bekannte Botenstoff gleicht nicht nur die Psyche aus, sondern unterstützt auch den Schlaf-Wach-Rhythmus.
Und Katzen sind tapfer!
Was aber passiert, wenn eine Katze einem Alligator begegnet und diesen aus ihrem Garten vertreiben möchte?