Dienstag, 16. April 2019

Optimismus-Zentrale im Gehirn entdeckt - sie zu stärken ist heute notwendiger als noch vor einigen Jahren

Aus gegebenem Anlass ist diese Entdeckung ein wichtiger Schritt hin zu einem besseren Leben. In einer Zeit der Krisen, der Umweltprobleme und Unsicherheit ist mehr Optimismus ein wichtiger Faktor für die Zukunft. Denn ein optimistsches Denken, macht den notwendigen Erfolg erst möglich!

Optimisten malen sich zumeist ihre Zukunft rosig aus, Pessimisten sind das ganze Gegenteil, sie sehen immer schnell schwarz. Dass sich dieser Unterschied in den Gehirnprozessen widerspiegelt, haben nun Neurowissenschaftler bewiesen. Ein Team um die Psychologin Tali Sharot von der New York University lokalisierte zwei Regionen im Gehirn, deren Aktivität mit einer optimistischen Lebenseinstellung in Verbindung steht. Depressive, ängstliche Menschen, die eher pessimistisch veranlagt sind, zeigen früheren Untersuchungen zufolge Auffälligkeiten in genau diesen Hirnregionen.

Fehleinschätzung der eigenen Perspektiven
In einer Studie hat der US-Psychologe Neil Weinstein schon 1980 eine Reihe von Beobachtungen gemacht, auf die sich nun Sharot und ihr Team stützen: So würden Menschen ihre Zukunftsaussichten überwiegend optimistischer beurteilen als sie tatsächlich sind. Sie überschätzen ihren Gesundheitsstatus und glauben, dass sie länger leben als sie es tatsächlich tun. Dafür wird das Risiko einer Scheidung vom Partner oder berufliches Scheitern geringer eingeschätzt als es in Wirklichkeit ist. Die neurobiologische Basis dieses von den Forschern vorausgesetzten, strukturellen Optimismus wurde nun mithilfe bildgebender Verfahren des Gehirns untersucht. ... 

Zukunft positiver als Vergangenheit
Sie baten dazu Versuchspersonen, sich entweder an ein emotionales Erlebnis der Vergangenheit zu erinnern oder sich ein zukünftiges Ereignis auszumalen. Dabei zeichneten die Wissenschaftler die Aktivität des Gehirns auf.

Grundsätzlich beurteilten die Probanden positive Ereignisse der Zukunft stets positiver als solche der Vergangenheit. Negative Zukunftsvorstellungen hingegen wurden eher distanziert bewertet und nicht mit den eigenen Erfahrungen in Verbindung gebracht.

Die zwei "Optimismuszentren" im Gehirn
Bei positiven Vorstellungen stieg die Aktivität im Mandelkern des Gehirns, der Amygdala, und in einer weiteren Hirnregion an, dem sogenannten rostralen anterioren cingulären Cortex, kurz rACC. Je optimistischer jemand in die Zukunft blickte, desto höher wurde auch die Aktivität in der Amygdala und dem rACC. Negative Vorstellungen hingegen führten zu einer nachlassenden Aktivität in beiden Gehirnregionen. Neue Untersuchungen zeigen auch starke Aktivitäten im linken präfrontalen Kortex, dieser wird bei Glücksempfindungen verstärkt aktiv.


Die Magnetresonanzbilder oben zeigen die "Optimismuszentren", links den rACC, rechts die Amygdala.

Gleiche Regionen wie bei Depressionen. Frühere Untersuchungen hatten Forscher bereits vermuten lassen, dass bei depressiven Menschen der rACC und andere Hirnregionen, gestört sind, die für die Verarbeitung von Emotionen zuständig sind.

Ob diese tatsächlich für den Zusammenbruch des Optimismus bei Depressiven verantwortlich sind, müssten nun weitere Untersuchungen zeigen, schreiben die Wissenschaftler.
Quelle: Studie "Neural mechanisms mediating optimism bias" ist online in "Nature" (doi:10.1038/nature06280) erschienen.
LINK: http://www.nature.com/nature/journal/v450/n7166/abs/nature06280.html
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TIPP:
Durch entsprechendes Training, das auch im Seminar Theta-X vermittelt wird bzw. durch geeignete Neurostimulation (ebenfalls Technik in Theta-X) kann ein optimistscheres Denken erreicht werden. Das war auch immer ein wichtiger Bestandteil unseres Mentaltrainings bei Spitzensportlern, Managern und Künstlern.