Dienstag, 11. August 2020

Zwangserkrankungen nehmen durch Corona zu!


Menschen mit Waschzwang sind durch Corona noch stärker belastet.
Menschen, die sich ständig die Hände waschen, Angst davor haben etwas anzufassen und sich kaum aus dem Haus trauen, sind durch die allgegenwärtige Angst vor Corona noch mehr belastet. Eine Studie, in der untersucht wurde, welchen Einfluss Corona und die damit verbundenen, neuen Ängste und Einschränkungen auf Patienten mit Zwangserkrankungen haben, hat Lena Jelinek vom Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE) untersucht. "Wir haben eine Online-Befragung durchgeführt, bei der wir die Antworten von fast 400 Personen ausgewertet haben. Sie wollte wissen, wie es den Menschen mit Zwangsstörungen in der Corona-Pandemie geht und ob sich ihre Situation verschlechtert hat.

Veröffentlicht ist die Studie noch nicht. Die Wissenschaftler, die daran beteiligt waren, haben den Schwerpunkt darauf gelegt, ob es Unterschiede in der Auswirkung zwischen den Personen mit unterschiedlichen Zwängen gibt. Dies waren Waschzwang, Ordnungszwang und Kontrollzwang. "Über zwei Drittel der Befragten haben gesagt, dass sie eine Verschlechterung ihrer Zwangssymptomatik bemerkt haben", erläutert Jelinek. Bei den Personen mit Waschzwängen war die Verschlechterung besonder gravierend.


Angst macht krank!
Angst senkt die Fähigkeit unser Denkorgan richtig einzusetzen. Die Aktivität des Frontalhirns sinkt und negative Regelkreise laufen vermehrt ab. Angst macht sich nicht nur im Gehirn bemerkbar, sondern sie löst auch eine ganze Kaskade an körperlichen Reaktionen aus. Sie setzt uns unter messbare Anspannung. Seit längerer Zeit wissen wir auch, dass Angst, ganz besonders länger anhaltende Angst Krankheiten fördert. Bei Angstzuständen spielt auch Stress eine besondere Rolle, weil der Körper dauerhaft in erhöhte Spannung und Alarmbereitschaft gesetzt wird. Erhöhte Körperspannung benötigt eine schnellere Atmung, schnelleren Herzschlag und angespannte Muskeln und das Immunsystem wird radikal verschlechtert.



Fotoquelle: Pixabay