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Donnerstag, 3. April 2014

Die vatikanischen Geheimarchive

Was man offiziell darüber weiß ...
Bis heute betreibt die RK-Kirche, eine Weltreligion, diese geheimen Archive. Für eine Religionsgemeinschaft sind die 180.000 Manuskripte, 1,6 Millionen Bücher, 85 Regalkilometer Akten im Vatikanische Geheimarchiv wahrlich groß. In einer eigenen Abteilung sind die 10 000 verbotenen Bücher gesammelt, die der päpstlichen Zensur zum Opfer gefallen sind.
Die Archiv-Bunker, die selbst einem Atomangriff standhalten würden, befinden sich unter dem Belvedere-Hof des Vatikans, über den täglich Tausende von Touristen und Besucher der Vatikanischen Museen spazieren.


Der Vatikan öffnet sein Archiv, wenigstens einen Teil davon. Viele geheime Dokumente die der Kirche Probleme machen würden, sind natürlich schon zuvor aus den zugänglichen Archivbereichen entfernt worden. Besonders sehr alte Dokumente aus den Anfängen der Kirche sind einfach nicht existent. Wären die Schriftrollen der Essener (Qumranrolle) und andere uralte Textfragmente nicht gefunden worden, würde man nicht einmal über die in den vatikanischen Geheimarchiven versteckten Rollen und Manuskripten (die der heutigen Kirche nicht gefallen) nachdenken können. Zwei Drittel aller Akten sind zudem seit 1810 auf Geheiß von Napoleon entwendet worden. Beim Rücktransport nach Rom nutzte der Vatikan die günstige Gelegenheit, um besonders abschreckende Berichte gleich verschwinden zu lassen.

Das Archiv offenbart die schmutzigen Seiten der katholischen Kirche. Über Jahrhunderte hinweg verfolgte sie echte oder angebliche Andersgläubige mit einer Brutalität, dass selbst die DDR-Stasi dagegen wie ein Chor harmloser Betschwestern wirkt. Zunächst wurde das Inquisitionsverfahren von den örtlichen Bischöfen durchgeführt, später schickte der Papst eigene Sondermittler (Inquisitoren), meistens speziell geschulte Dominikanermönche, in ganz Europa auf die Ketzerjagd.

1542 zentralisierte er die Inquisition und gründete »die Heilige Römische und Universale Inquisition « in Rom, eine Art bürokratische Kirchen-Stasi mit zwölf Kardinälen als Führungsspitze.
500 Jahre lang verfolgte die Kirche Hexen, Ketzer und Andersgläubige. Die Inquisitoren lieferten Millionen Menschen der Folter und dem Feuer aus. Die Protokolle darüber bewahrt der Vatikan ebenfalls in seinen Geheimarchiven auf, zu denen nur wenige Auserwählte unter strengster Kontrolle Zutritt haben. Und wie schon gesagt, nicht alles darf eingesehen werden.
Unter die nicht leicht bis gar nicht zugänglichen Dokumenten zählen aber auch viele Dokumente aus der Zeit des Nationalsozialismus im Zusammenhang mit der RK-Kirche.
Auch wenn heutet behauptet wird, dass die Archive zugänglich gemacht wurden so bezieht sich das auf Bereiche die den Glauben und die Kirche nicht mehr als bisher bekannt kompromittieren könnte.

2014: Weitere Teile des Geheimarchivs des Vatikans werden auf Wunsch von Papst Franziskus nun geöffnet. Etwa 200.000 Schachteln mit rund drei Millionen Blättern, die noch aus der Zeit des Holocaust übrig geblieben sind, soll einigen Forscher zugänglich gemacht werden. Es geht vor allem um die Rolle des Papstes Pius XII (Pius der XII war vom 2. März 1939 bis Oktober 1958 Papst).
Diese weitere Forschung ist auch für die eingeleitete Heiligsprechung Pius XII. wichtig. Niemand kann je sagen ob die nun freigegebenen und aufbereiteten Akten komplett sind, bzw. negative Akten gleich einfach entfernt wurden. Warten wir ab!