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Sonntag, 22. Oktober 2023

Musik aus unserer Jugendzeit macht uns glücklich


Warum ist das so? Das liegt an unserem Gehirn!
Neue Gehirn-Forschungen erklären, warum alte Songs - sprich: solche aus der eigenen ("guten") Jugendzeit - immer noch die gleichen Reaktionen auslösen wie in der Zeit, in der man sie zum ersten Mal gehört hat. Manchmal ist die positive Wirkung sogar noch stärker. Der "Slate"-Autor Mark Joseph Stern ist dem Phänomen dieser Art von Nostalgie nachgegangen und kommt unter Berufung auf einige Studien zum Befund, dass die Wahrheit nicht in den Mechanismen des Musikmarkts, sondern in unserem Gehirn zu finden sei.

Es sind die starken neuronalen Verknüpfungen der Jugend
Das sog. mesolimbische System im Gehirn, das wesentlich für das Empfinden von Freude ist, wird von Musik stimuliert. Am stärksten funktioniert dies in jungen Jahren - also in der Teenager-Zeit, wenn sich das Gehirn in einer raschen Entwicklung befindet. 

Es entstehen Verknüpfungen zwischen Erinnerungen, Emotionen und dem musikalischen Stimulus, die über Jahrzehnte hinweg stabil bleiben. Spätere Erfahrungen dieser Art (also das Erleben neuer Musik in reiferem Alter) führen zu weniger starken Verknüpfungen und bleiben daher vergleichsweise blass.

Quelle: Slate.com
Bildquelle: pixabay
Link: Neuronale Nostalgie

Samstag, 27. September 2014

Höhere Medien-Multitasking-Aktivität ändert vielleicht unser Gehirn

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die gleichzeitige Nutzung (Multitasking) von Fernsehern, Tablets, Smartphones und Co. möglicherweise die Gehirnstruktur verändert. 

(C) by PLOS One/University of Sussex
Die Englischen Forscher konnten bei Menschen, die häufig mehrere dieser Geräte gleichzeitig nutzen, eine geringere Dichte der grauen Substanz in einem bestimmten Gehirnareal (rote Kreismarkierung) feststellen.

Für ihre Studie haben Neurowissenschaftler um Ryota Kanai von der Universität Sussex Magnetresonanz-Scans an 75 erwachsenen Probanden durchgeführt. Bei diesen war zuvor mithilfe eines Fragebogens erhoben worden, wie häufig sie Mobiltelefone, Fernseher und Co. nutzen und ob sie das auch mit mehreren Geräten gleichzeitig tun.

Eine geringere Dichte bei der grauen Hirnsubstanz
Die Scans zeigten, dass jene Probanden, die bei der Befragung angegeben hatten, häufig Multitasking zu betreiben, eine geringere Dichte der sogenannten grauen Substanz  im vorderen Gyrus cinguli aufwiesen. Diese Gehirnregion gehört funktionell zum limbischen System, das Emotionen, Erinnerungen und Lernprozesse verarbeitet. "Unsere Studie ist die erste, die einen Zusammenhang zwischen Medien-Multitasking und der Gehirnstruktur zeigt. Die genaue Ursache für diese Veränderungen ist noch unklar", sagt Koautor Kep Lee Loh von der Unversity of Sussex.

Frage: Ursache oder Wirkung?
Allerdings, so schränken die Forscher ein, müssten die Ergebnisse der Studie nicht zwangsläufig bedeuten, dass Medien-Multitasking das Gehirn verändert. Es könne durchaus auch sein, dass Menschen mit weniger grauer Substanz einfach eher zum gleichzeitigen Einsatz mehrerer Medien neigen. Um das zu eruieren, seien allerdings Langzeitstudien notwendig.
Ältere Untersuchungen hatten einen Zusammenhang zwischen hohem Multitasking und einer reduzierten Aufmerksamkeitsspanne sowie Problemen wie Depressionen oder Unruhe festgestellt.
Quelle: Fachjournal "PLOS One" 
Link: http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0106698

Freitag, 8. August 2014

Ein Pilz versetzt das Gehirn in einen traumähnlichen Zustand

Mehrere Studie zeigen nicht ganz überraschend, wie Hirnregionen für Kontrolle und Selbstwahrnehmung ihre Aktivität unter dem Einfluss von halluzinogenen Pilzen verringern.

Magische Pilze: Der Hirnzustand während eines Trips mit halluzinogenen Pilzen - bekannt als "Magic Mushrooms" - gleicht demjenigen beim Träumen. Zu diesem Schluss kommen britische und deutsche Forscher in einer neuen Studie, die im Journal "Human Brain Mapping" veröffentlicht wurde. Gehirnscans von Probanden zeigen, dass Emotionszentren im Gehirn aktiver sind, Kontrollregionen dafür - eigentlich ganz erwartungsgemäß - weniger aktiv.

Man sieht charakteristische Aktivitätsmuster
Menschen würden bei einem Trip mit dem Pilzwirkstoff Psilocybin - einer Substanz, die in Österreich dem Suchtmittelgesetz unterliegt - oft ein "erweitertes Bewusstsein", eine drastisch geänderte Wahrnehmung und traumähnliche Zustände beschreiben, sagt Erstautor Robin Carhart-Harris vom Imperial College in London. Das physische Abbild dessen konnte nun im Versuch gezeigt werden.

"Ich fand es faszinierend, die Ähnlichkeiten bei der Hirnaktivierung im psychedelischen Zustand und im Traumschlaf zu sehen", wurde Carhart-Harris zitiert. Bei beiden würden "primitivere" Hirnregionen anspringen - genauer gesagt führe sowohl Träumen als auch Pilzgenuss zur gleichzeitigen Aktivität mehrerer Regionen im für Emotionen zuständigen Netzwerk, etwa dem Hippocampus und dem vorderen Teil des Gyrus cinguli. Regionen für übergeordnete Denkprozesse und die Selbstwahrnehmung hingegen zeigen dann schwächere Aktivität.
Möglicher Einsatz gegen Depressionen
Die Forscher hatten Daten von 15 Versuchspersonen analysiert, denen bereits im Jahr 2012 für einen Versuch entweder Psilocybin oder ein Scheinwirkstoff verabreicht wurde. Dann wurde ihre Hirnaktivität mit funktionaler Magnetresonanztomografie aufgezeichnet. Die deutschen Kollegen um Enzo Tagliazucchi von der Goethe-Universität in Frankfurt haben die Daten nun mathematisch ausgewertet. "Wir konnten erstmals eine physische Abbildung der traumähnlichen Zustände im Gehirn liefern", erklärte Carhart-Harris. Er will künftig die Möglichkeit erkunden, mit Psilocybin Patienten mit Depressionen zu helfen: Die Droge könnte es ihnen erlauben, festgefahrene negative Denkmuster zu durchbrechen.
Bildquellen: ® Wikipedia