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Freitag, 11. Oktober 2024

Achtung, Medikamente bedrohen die Knochendichte

 Antidepressiva und ihre gefährliche Wirkung auf die Knochengesundheit

In den letzten Jahren ist die Verschreibung von Antidepressiva in der EU auf ein Rekordhoch gestiegen. Allein im Jahr 2017 wurden über 25 Millionen Packungen dieser Medikamente verschrieben. Der Griff zur Pille scheint vielen als die einfachste Lösung, um mit Stress, Ängsten und Sorgen umzugehen. Doch dieser vermeintlich bequeme Weg hat auch seine Schattenseiten.

Der Konsum von Antidepressiva in der EU zeigt auch 2024 einen starken Aufwärtstrend, mit einem Anstieg von etwa 36,5 % zwischen 2010 und 2020. Besonders hohe Verschreibungsraten verzeichnen Länder wie Portugal, Spanien und Deutschland, wobei Portugal 2024 zu den Spitzenreitern in Europa gehört. 

In Deutschland nimmt der Gebrauch von Antidepressiva insbesondere bei Frauen und älteren Menschen zu, was auf eine stärkere Thematisierung psychischer Gesundheitsprobleme in diesen Bevölkerungsgruppen hinweist.

Antidepressiva sind bekannt für eine Reihe von Nebenwirkungen: 

Mundtrockenheit, Gewichtszunahme, Schlafstörungen, Verdauungsprobleme und übermäßiges Schwitzen gehören dazu. Doch was viele nicht wissen, ist, dass diese Medikamente auch langfristige Auswirkungen auf die Knochengesundheit haben können. 

Studien verschiedener amerikanischer Universitäten haben gezeigt, dass die dauerhafte Einnahme von Antidepressiva die Knochendichte verringern kann. Diese Erkenntnisse wurden 2015 im Fachjournal Injury Prevention veröffentlicht.

Die Folgen einer reduzierten Knochendichte sind besonders alarmierend. Ein vermindertes Knochenwachstum erhöht das Risiko für Frakturen und Osteoporose, hauptsächlich bei älteren Menschen. 

Während Antidepressiva für viele Betroffene eine wichtige Hilfe im Umgang mit psychischen Erkrankungen darstellen, ist es daher umso wichtiger, diese Medikamente nicht leichtfertig und ohne ärztliche Kontrolle über einen längeren Zeitraum einzunehmen.

Wer Antidepressiva nimmt, sollte regelmäßig ärztliche Untersuchungen in Betracht ziehen, um potenzielle Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. 

Zudem könnten alternative Behandlungsmethoden wie Biofeedbacktraining oder Entspannungstechniken in Erwägung gezogen werden, um den Medikamenteneinsatz zu reduzieren.

Weitere Medikamente die Ihre Knochendichte bedrohen

Bestimmte Medikamente können als unerwünschte Nebenwirkung den Abbau der Knochendichte beschleunigen. Dazu zählen Präparate, die häufig bei schweren Allergien, Asthma, rheumatischen Erkrankungen oder Immunstörungen eingesetzt werden, sowie Blutverdünner, Antiepileptika und Medikamente gegen Magenübersäuerung. 

Auch Behandlungen zur Hormonentzugstherapie bei Prostata- oder Brustkrebs erhöhen das Osteoporose-Risiko. 

Besonders im Fokus steht die Antibabypille, die immer wieder verdächtigt wird, das Risiko für Osteoporose zu steigern. Studien zeigen, dass junge Frauen, die die Pille einnehmen, einen deutlich geringeren Knochendichtezuwachs haben als jene, die auf sie verzichten.


Quellen: Miller M et al., "SSRI use and risk of fractures among perimenopausal women without mental disorders", Injury Prevention, Juni 2015, (SSRI-Einnahme und Knochenbruchrisiko bei Frauen in den Wechseljahren ohne mentale Störungen)

Khalili H et al., "Use of proton pump inhibitors and risk of hip fracture in relation to dietary and lifestyle factors: a prospective cohort study", BMJ 2012, (Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren und Hüftfrakturrisiko im Zusammenhang mit der Nahrung und Lebensweise)


Bildquelle: pixabay