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Montag, 21. Dezember 2009

Spione im Auftrag der Päpste? Vatikan-Geheimdienst?

Beitrag zum Buch über die Geheimdienste des Vatikans und andere entsprechende Bücher.
Erich Frattini hat ein Buch über ein Thema geschrieben, das allein schon vom Titel her spannende Lektüre verspricht. „The Entity – Five Centuries of Secret Vatican Espionage“ lautet der englischsprachige Titel seines Werkes. Der Verfasser, ein in Peru geborener und in Spanien lebender Journalist und Bestseller-Autor, der sich bereits mit Büchern über das FBI und CIA (laut Klappentext seines Verlages) einen Namen gemacht hat, nimmt den Leser mit in jenen verborgenen Teil des ohnehin von einem Schleier der Diskretion umhüllten Vatikans. Päpste und Kurienprälaten in Ränkespiele verstrickt. Konspiration in Nischen und Wandelgängen, zwielichtige Gestalten ... 

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Egal was man davon hält... 
Nachdenken: Die Existenz des vatikanischen Geheimdienstes zum einen und die Tatsache zum anderen, dass es sich bei der "Vatikan GmbH" im Sinne des Wortes um einen der mächtigsten, wenn nicht der mächtigste multinationale Wirtschaftsgigant handelt, macht erst vieles von dem verständlich, was sich aus dem Problemen und Machenschaften der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart hinein entwickeln konnte.

Natürlich kann man nicht davon ausgehen, dass die rund zweieinhalb Millionen "Berufskatholiken" in aller Welt, also alle Priester, Mönche, Nonnen, Seminaristen, Laienbediensteten und nicht zuletzt die Angestellten, Verwaltungs- und Bürokräfte allesamt als Spione arbeiten, obwohl sie natürlich grundsätzlich potentielle Rekruten für dieses päpstliche sodalitium pianum, für diese Untergrundorganisation Gottes sind. Doch Berichterstatter sind sie alle mal. Sie alle erfahren mehr als jeder Geheimdienst. Viele kirchliche Würdenträger werden auch schon vorweg über die verschiedenen Staatsentscheidungen direkt von den Politikern informiert. Der Opus Dei (dt. Werk Gottes, mit weit über 95.000 offizielle Mitglieder) ist ein weiterer wichtiger Informationsbeschaffer, durch ihre Prominenten und einflussreichen Mitglieder hat die Kirche auch Zugang zu vielen Geheimen Unterlagen des jeweiligen Staates, aber auch von Organisationen, Ämtern, Polizei und Geheimdiensten. Überall gibt es Opus Dei Mitglieder (viele halten ihre Mitgliedschaft bei Opus Dei geheim), viele davon in leitender Position, in jeder erdenklichen Organisation und im Staatsdienst. Durch den Opus Dei hat die Kirche auch die Möglichkeit einer direkten politischen Einflussnahme in den meisten Staaten.

Opus Dei ist sehr umstritten, so sieht der humanistisch-atheistische Aktivist Dr. Michael Schmidt-Salomon ein "Demokratiegefährdungspotential" (siehe Scientology und Opus Dei: ein Vergleich ==> Direkt-Link)

Der Vatikan verfügt darüber hinaus in der Tat über professionelle und ausschließlich zum Zwecke der Spionage hervorragend ausgebildete "priesterliche Agenten", die in den letzten Jahrzehnten vorzugsweise im Ostblock eingesetzt wurden. (Nino Lo Bello: "Vatikan im Zwielicht - Die unheiligen Geschäfte des Kirchenstaates", München 1983, S. 134f, 136)
Die R.K.Kirche nimmt Einfluss auf die Politik in Europa (PDF-Beitrag mit Beispiele und Hintergrundinformationen).

Die Ursprünge des vatikanischen Berufsgeheimdienstes gehen auf Papst Pius X(Papst von 1903 bis 1914) zurück.

Anm.: Ob es die „heilige Allianz“ so wie sie im Buch von Eric Frattini beschrieben wird wirklich gibt ist offen, doch das es eine organisierte Nachrichtenbeschaffung gibt, und die Einflussnahme auf die europäische Politik ist nach Sachlage der Dinge unbestritten. Wir überlassen den Leser die endgültige Beurteilung!

Quellen: Div. Publikationen (inkl. Wikipedia), Bücher und Veröffentlichungen. Das PDF: Rezensiert von Werner Kaltefleite 2009, PDF-Version erstellt vom kath.de-Medienservice, Jens Albers 2009.
Quelle Anm.: Eggetsberger-Info-Blog.
Bildquelle: kath.de-Medienservice.