Dienstag, 12. April 2016

Wenn werdende Mütter rauchen, kommt es zu Erbgutveränderungen der ungeborenen Kindern

Epigenetische Veränderungen im Erbgut!
Rauchende Mütter, Gefahr für die Baby-DNA
Forschung: Werdende Mütter, die während der Schwangerschaft rauchen, beeinflussen nachhaltig wichtige Regulatoren im Erbgut ihres noch ungeborenen Kindes. Wie deutsche Forscher herausgefunden haben, sind diese epigenetischen Veränderungen nicht auf einzelne Regionen der DNA beschränkt, sondern lassen sich im gesamten Genom nachweisen(!). Diese sind möglicherweise dafür verantwortlich, dass solche Kinder später anfälliger für Diabetes, Krebs und Lungenerkrankungen sind. Epigenetische Veränderungen sind Teil der unzähligen Prozesse, die während der Entwicklung eines Menschen ablaufen. Das Erbgut fungiert als Blaupause (als Bauplan) für jede Zelle. Damit sich unterschiedliche Zelltypen entwickeln können, etwa Gehirn, Herz, Leber-, Nerven- oder Muskelzellen, müssen bestimmte Gene zu bestimmten Zeitpunkten an- oder abgeschaltet werden. Das passiert unter anderem auch durch epigenetische Veränderungen. Verschiedene Umwelteinflüsse können diese wichtige Phase der Entwicklung nachhaltig stören. ... 


Die Kinder haben ein erhöhes Risiko für Lungenerkrankungen
Forscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig sowie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg und der Universität Heidelberg konnten zeigen, dass mit Tabakrauch verbundene Veränderungen in Verstärkern der Genregulation (=den sogenannten Enhancern) das Risiko von Kindern für Lungenerkrankungen erhöhen.

Der negative Effekte ist noch nach Jahren nachweisbar!
Wie die Wissenschaftler herausfanden, werden unter Umständen mehr als 400 dieser Enhancer in der DNA modifiziert. Das könnte erklären, warum Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft rauchten, später anfälliger für Lungenerkrankungen, Krebs und Diabetes sind, berichten die Forscher in einen Fachjournal.

Zusätzlich haben die Wissenschaftler auch festgestellt, dass die bei der Geburt im Nabelschnurblut beobachteten epigenetischen Effekte auch noch mehrere Jahre später nachweisbar sind. Zitat: "Kinder, die vor der Geburt schon mit Tabakrauch belastet sind, sind es meist auch nach der Geburt", so UFZ-Umweltimmunologin Irina Lehman.
Quelle: Fachjournal "Molecular Systems Biology"
Bildquelle: Fotolia - bearbeitet Eggetsberger-Info
Link: http://msb.embopress.org/content/12/3/861