Dienstag, 27. März 2012

In der Pubertät sterben Milliarden Gehirnzellen ab - zeigt die wissenschaftliche Forschung

Milliarden menschliche Gehirnzellen sterben in der Pubertät aufgrund der hormonellen Umstellung ab. "Nur was gebraucht wird (besser gesagt oft benützt wird), verfestigt sich", so der Neurowissenschaftler Peter Uhlhaas vom Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt.

Die höchste Anzahl an Synapsen besitzt der Mensch in der späten Kindheit.
In der Hochphase der Pubertät, zwischen 15 und 17 Jahren, verläuft die Kommunikation zwischen verschiedenen Hirnarealen bisweilen sehr chaotisch.

Am Ende des Reifeprozesses hat sich die Anzahl der Gehirnzellen zwar verringert, aber den jungen Erwachsenen gelingt es besser, zu planen und die Konsequenzen ihres Tuns abzuwägen.

Die kognitiven Leistungen erhöhen sich, so Uhlhaas, weil die Axone, die "Kabel" zwischen den Nervenzellen, dicker mit einer isolierenden Fettschicht ummantelt werden. Die Datenverbindungen werden schneller, ähnlich wie bei der Umstellung von Kupfer- auf Glasfaserkabel. Bis das Gehirn von einem Jugendlichen so funktioniert wie bei einem Erwachsenen, vergehen mehrere Jahre (oft viele Jahre!). Für eine Studie hatte Uhlhaas Teenager ins Max-Planck-Institut eingeladen und sie mit einem Magnetenzephalografen (MEG) beobachtet. Dabei mussten die Probanden verschiedene Aufgaben lösen und Gesichter erkennen.
Quelle: Peter Uhlhaas vom Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Frankfurt