Verschiedene empirische Studien (NHANES I-III) der staatlichen amerikanischen Gesundheitsbehörde National Institutes of Health (NIH) konnten einen positiven Effekt von Kaffee auf eine bereits geschädigte Leber zeigen. Der Umbau des Organs von chronisch Leberkranken, die regelmäßig Kaffee tranken, nahm einen vergleichsweise milderen Verlauf. ...
Die molekularbiologischen Ursachen hierfür konnten Olav Gressner vom Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie am Universitätsklinikum Aachen und sein Mitarbeiterteam zeigen. Das Koffein im Kaffee bremst den Cyclo-AMP-Anteil in der Leberzelle. Dieser Botenstoff wiederum hemmt den Bindegewebs-Wachstumsfaktor CTGF (Connective Tissue Growth Factor), der den Umbau gesunder Leberzellen in funktionsloses Bindegewebe verantwortet.
„Koffein wird fast ausschließlich in der Leber abgebaut“, berichtet Olav Gressner, „dadurch bewirkt es eine Anreicherung des Cyclo-AMP exakt dort, wo es benötigt wird, um den Umbauprozess der Leber, die sogenannte Fibrose, zu verlangsamen.“ Heilen könne man die Erkrankung durch bloßes Kaffee trinken allerdings nicht, betont der Mediziner, aber: „Mit zwei Tassen Kaffee täglich lässt sich der Krankheitsverlauf zumindest verzögern.“ Auch sei es vorstellbar, Patienten mit höher dosierten, koffeinhaltigen Medikamenten zu behandeln.
Hinweis: Etwa 20-40 Prozent der Menschen in den Industrieländern sind von einer Fettleber betroffen.