Sichtbares Zeichen verstärkt Nordlichter |
Das Magnetfeld der Erde schützt uns weitgehend vor der Teilchenstrahlung der Sonne.
Es fängt das Plasma aus Protonen und Elektronen ein und leitet die Partikel um die Erde herum. Doch der Schutzschild der Erde ist verwundbar: in der Polgebieten führen die Feldlinien geradewegs auf die Erdoberfläche zu. Dort können einige Teilchen des Sonnenwindes bis zur Erdatmosphäre vordringen und führen dann zu Lichterscheinungen am irdischen Himmel: die bekannten Nordlichter.
Die enormen Energie-Impulse der von der Sonne kommenden Sonnenwinde staucht das der Sonne zugewandte Magnetfeld der Erde bis auf die Hälfte zusammen. Das ist eine enorme Veränderung! Diese führt dazu, dass es auf der sonnen-abgewandten Seite der Erde zu einem langen chaotischen Schweif zerfranst. Das Ausfransen des Magnetfeldschweifs führt verstärkt zu Berührungen der Magnetfeldlinen – und dadurch ausgelöst zur sogenannten Rekonnexion: die Feldlinien im Schweif schließen sich wieder. Dabei werden etliche Teilchen des Sonnensturms wieder zurück zur Erde transportiert und gelangen ebenfalls über die Polgebiete bis in die Erdatmosphäre. Auch in diesem Fall zeigen sich gewaltige Nordlichter am Himmel. Aus der Internationalen Raumstation ISS wurden in letzter Zeit mehrere solcher großflächigen Himmelserscheinungen einer Aurora Borealis dokumentiert.
Die derzeit immer stärker werdenden Sonnenaktivitäten sind auch Anlass für eine weltweit koordinierte Beobachtung mit fliegenden Sonnenobservatorien. Dazu gehören die NASA-Mission STEREO sowie die ESA-Observatorien SOHO und Cluster. Hinzu kommen in Kürze die drei neue Swarm-Satelliten, die die ESA (JETZT) im Sommer 2012 starten will. Ihr Aufgabengebiet wird die Beobachtung des irdischen Magnetfeldes und seiner Wirkungsmechanismen sein.
LINK zur SOHO-Wissenschaftseite: http://www.esa.int/esaSC/120373_index_0_m.html
LINK zur NASA-STEREO Science Center: http://stereo-ssc.nascom.nasa.gov/
LINK zum ESA-Projekt Swarm: http://www.esa.int/esaLP/LPswarm.html