Mittwoch, 19. Dezember 2012

Noch ein Amoklauf mit vier Toten in den USA

Die Gewalttaten mit Schusswaffen in den USA reißen nicht ab. (Wem wundert es bei den US-Waffengesetzen?) Im Bundesstaat Colorado erschoss nach Angaben der "USA Today" ein Mann am Dienstag drei Menschen, bevor er sich dann selbst tötete. Die Hintergründe der Tat in einem Wohnmobil-Anlage bei Longmont blieben zunächst unklar.

Der Zeitung zufolge erhielt die Polizei in der Früh (Ortszeit) einen Notruf.
Eine Frau habe hastig eine Adresse genannt, dann sei ein "Nein, Nein, Nein" gefolgt von Schüssen zu hören gewesen, zitierte die Zeitung einen örtlichen Sheriff. "Dann nimmt ein Mann den Hörer auf und sagt, dass er sich selbst töten werde. Danach fällt ein weiterer Schuss."

Am vergangenen Freitag hatte ein Amokläufer in einer Grundschule in Connecticut 26 Menschen getötet, bevor er sich selbst erschoss. Seitdem werden Rufe nach strengeren Waffengesetzen in den USA immer lauter. US-Präsident Barack Obama hat nun seine Unterstützung für ein geplantes Gesetz zum Verbot von Sturmgewehren erklärt.

Obama stehe hinter der von der demokratischen Senatorin Dianne Feinstein angekündigten Initiative, teilte das Weiße Haus am Dienstag mit. Damit äußerte sich der Präsident erstmals seit dem Amoklauf an der Grundschule von Newtown konkret zu einem Gesetz zur Verschärfung des Waffenrechts. Feinstein hatte angekündigt, bei der ersten Sitzung im neuen Jahr am 3. Jänner ein strengeres Waffengesetz in den Senat einzubringen. Dem Entwurf zufolge sollen der Verkauf, der Transfer, die Herstellung sowie der Import von rund einhundert Modellen von Sturmgewehren verboten werden (???). Auch Magazine mit mehr als zehn Schüssen sollen für Privatpersonen künftig tabu sein.

Konsequenzen aus der Tragödie
Bei dem Amoklauf an der Sandy-Hook-Grundschule in Newtown waren am Freitag 20 Kinder und sechs Erwachsene erschossen worden. (Die Mutter des Amokläufers glaubte an Weltuntergang.) Der Täter, der zuvor zuhause auch seine Mutter ermordet hatte, richtete sich nach der Bluttat selbst. Obama hatte in ersten Reaktionen Konsequenzen aus der Tragödie gefordert, wollte sich aber "in den kommenden Wochen" konkreter zu dem Thema äußern. Grundsätzlich unterstützte Obama aber bereits eine Neuauflage eines im Jahr 2004 ausgelaufenen Verbots von halbautomatischen Waffen wie Sturmgewehren. Da sagt noch einer das diese Weltuntergang-Fetischisten nicht gefährlich sind!

Siehe auch: 30.000 Tote im Jahr - die Macht der US-Waffenlobby