Auf Männer wirken Frauengesichter dann attraktiv,
wenn der Stresshormonpegel niedrig und der Fettanteil im Gesicht optimal ist.
Bei Männern hat die Verteidigung und ein starkes Immunsystem oberste Priorität, beides zeigt sich im Gesicht und das wirkt dann auf Frauen attraktiv. Bei weiblichen Gesichtern sieht das ganz anders aus, was eine Studie nun zeigte. Laut Studien mögen Frauen eher Männer mit männlichen Gesichtern und starkem Immunsystem. Es zeigte sich, dass hohe Werte des männlichen Hormons Testosteron in Kombination mit niedrigen Stresshormonen das männliche Gesicht auf Frauen attraktiver wirken lässt. Ein starkes Immunsystem spielt überraschenderweise aber überhaupt
keine (bisher erkennbare) Rolle bei
der Anziehungskraft des weiblichen Gesichts.
Die Evolutionspsychologen sind sicher:
Was man unbewusst als
schön empfindet, ist weder Zufall noch wirklich persönlicher Geschmack.
Vielmehr hat sich im Lauf der Zeit herauskristallisiert, dass es praktisch ist,
wenn bei einem potenziellen Partner genau das als attraktiv empfunden wird, was
dem aus der Paarung hervorgehenden Nachwuchs Vorteile bieten würde – das sind
Anzeichen für robuste Gesundheit, z. B. gute Gene oder für
überdurchschnittliche Fruchtbarkeit. Belegt wird das vor allem dadurch, dass
viele Aspekte von Schönheit unabhängig von der Kultur von allen Menschen ähnlich
unbewusst bewertet werden.
Das gilt besonders für das Gesicht:
Hier bilden sich die Vorlieben für bestimmte Züge bereits in
der frühen Kindheit heraus, zu einer Zeit also, in der die allgegenwärtigen
Vorbilder der eigenen Kultur noch keine Chance hatten, sich im Gehirn
festzusetzen. Es muss also, so die Schlussfolgerung, eine Art angeborenen
Standard für schöne Gesichter geben.
Hohe Stresswerte machen Frauengesichter unattraktiv
Forscher fanden keinen
Zusammenhang zwischen Immunsystem der Frauen und ihrem Attraktivitätswert (im Gegensatz zu den Männern). Was
jedoch eine klare Korrelation aufwies, waren Attraktivität und der
Stresshormonspiegel: Je mehr Cortisol die Damen im Blut hatten, desto weniger
attraktiv erschienen ihre Gesichter den Männern. Auch der Körperfettanteil
spielte eine wichtige Rolle, allerdings war dieser Zusammenhang nicht linear:
Sehr magere Gesichter bekamen -ebenso wie ziemlich fleischige- eher weniger
Punkte, während ein mittlerer Fettanteil im Gesicht der Damen bei den Männern
am besten ankam.
Während den Männern eine gute Körperabwehr
quasi ins Gesicht geschrieben steht und diese so bevorzugten männlichen
Gesichter auf Frauen anziehender wirken, sind es bei den Frauen eher die
indirekten Hinweise auf Gesundheit und Fruchtbarkeit, die die entscheidenden
Rollen spielen.
Stress: Denn ein hoher Stresshormonspiegel ist beispielsweise auf Dauer nicht nur schlecht für die eigene Gesundheit – sie
beeinträchtigen Herz-Kreislauf-System, die Anfälligkeit für Krebs und auch die
Funktion des Immunsystems werden gedämpft –, Stress kann auch den normalen
Zyklus beeinträchtigen und zu großer dauerhafter Stress (auch Ängste) kann sogar den Eisprung unterdrücken. Auch ein zu
niedriger oder zu hoher Körperfettanteil kann sich langfristig sowohl auf die
eigene Gesundheit als auch auf die Fruchtbarkeit negativ auswirken. So kann
Stress und/oder der falsche Fettanteil Frauen vorübergehend oder dauerhaft
unfruchtbar machen. Von wegen alle unsere Entscheidungen werden bewusst getroffen!
Daher sollte man immer bedenken, Stress und Ängste, auch
unbewusste Ängste machen unattraktiv, da hilft dann nur ein gezieltes
Entspannungstraining.
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Das weibliche Gesicht - die Studie dazu
Quelle: Markus Rantala (Universität Turku, Finnland) et al.:
Journal of the Royal Society: Biology Letters, doi: 10.1098/rsbl.2013.0255
Das männliche Gesicht - die Studie dazu
Quelle: Markus Rantala (Universität von Turku, Finnland) et
al.: Nature Communication, doi: 10.1038/ncomms1696