Samstag, 24. Mai 2014

Scharfen Chili essen, verlängert das Leben (Anti Aging Forschung)

Forschungshintergrund: Blockiert man bei Mäusen einen bestimmten Schmerzrezeptor, leben sie nicht nur länger, sondern behalten auch bis ins hohe Alter einen gesünderen Stoffwechsel bei.

Für ein längeres Leben den Schmerzrezeptor TRPV1 lahmlegen!
Viele Asienreisende kennen das Phänomen: Zu Beginn treiben einem schon winzige Chilispuren im Curry die Tränen in die Augen. Zwei Wochen später isst man sich bereits durch höhere Schärfe-Sphären. Der Grund dafür: Der scharfe Bestandteil des Chilis, das Capsaicin, legt allmählich den dafür zuständigen Schmerzrezeptor TRPV1 lahm. Das kommt nicht nur dem kulinarischen Erlebnis zugute, sondern kann auch der Gesundheit dienen: Frühere Studien haben eine Capsaicin-reiche Ernährung mit einem reduzierten Risiko für Diabetes und Fettleibigkeit in Verbindung gebracht.

Berkeley: Eine aktuelle Studie belegt nun diesen Zusammenhang und weist darauf hin, dass womöglich noch mehr dahintersteckt: Versuche mit Mäusen haben gezeigt, dass die Blockierung des TRPV1-Rezeptors nicht nur den Stoffwechsel verjüngt, sondern auch das Leben verlängern kann. Ein ähnlicher Mechanismus wurde zuvor bereits bei Würmern und Fliegen festgestellt. Der Molekularbiologe Andrew Dillin und sein Team von der University of California in Berkeley haben den lebensverlängernden Effekt nun erstmals auch bei Säugetieren nachgewiesen.

Schärfe = um 14% älter und jugendlicher!
Höheres Alter mit jugendlichem Stoffwechsel
Die Forscher entfernten bei Versuchstieren -durch genetische Manipulation- ihre Schmerzrezeptoren TRPV1. Wie sie im Fachmagazin "Cell" schreiben, lebten diese Mäuse im Schnitt um 14% länger als ihre normalen Artgenossen. Die Nager hatten darüber hinaus noch im höheren Alter einen geradezu jugendlichen Stoffwechsel: Blutzucker wurde bei ihnen schneller abgebaut und die Kalorienverbrennung gestaltete sich effizienter als bei gleichaltrigen Mäusen mit funktionierenden TRPV1-Rezeptoren.

Schmerzen lassen uns schnell altern!
Resümee: Damit zeigt sich, dass Altern üblicherweise nicht nur mit mehr Schmerzbeschwerden verbunden ist, sondern - umgekehrt - Schmerz den Alterungsprozess auch zusätzlich antreibt. "Wir glauben, dass die Blockierung dieses Rezeptors durch Medikamente bei Menschen äußerst nützlich sein kann - und zwar nicht nur für die Schmerztherapie, sondern vor allem auch, wenn es darum geht, die Lebenserwartung und die Stoffwechselgesundheit zu verbessern", meint Dillin.
Quelle: Cell- TRPV1 Pain Receptors Regulate Longevity and Metabolism by Neuropeptide Signaling.
Bildquelle: Fotolia
LINK: http://www.cell.com/cell/abstract/S0092-8674(14)00481-4