Fußball-Weltmeisterschaft, Europameisterschaft, ein "wichtiges" Spiel. Wirkliche Fußballfans leiden dann - oder freuen sich mit "ihrer" Mannschaft. Im Gehirn sind dabei ganz bestimmte Zellen, die sogenannten Spiegelneuronen, wesentlich beteiligt und aktiv.
Unser Gehirn fühlt mit! |
Weitere Untersuchungen zeigten, dass Spiegelneuronen sogar die Absicht hinter einer Handlung erkennen können. Die Nervenzellen des Affen sandten offenbar bereits Signale aus, wenn er die Bewegung oder nur eine Absicht beobachtete, sie spiegelten das Verhalten des Gegenübers. ...
Emotionen werden durch unsere Spiegelneuronen kopiert
"Spiegelneuronen sind dafür verantwortlich, dass wir uns in jemanden hineinfühlen können und uns in die Lage des Beobachteten versetzen. Das 'Selbst' vom 'Nicht-Selbst' zu unterscheiden", erklärte Ornella Valenti von der Abteilung für Kognitive Neurobiologie am Zentrum für Hirnforschung der MedUni Wien.
Mitleben beim Fußball! |
Die Neuronen von Experten feuern sogar noch stärker
Das Resonanzsystem der Spiegelneuronen ist auch noch für einen anderen Effekt zuständig: Fans, die selbst viel Fußball spielen oder gespielt haben, die wissen, wie das Spiel funktioniert, können ein Spiel besser 'lesen'. Valenti: "Studien haben gezeigt, dass diese Fußball-Experten während des Spiels die Aktionen besser vorhersagen können. Dabei feuern die Spiegelneuronen mehr als bei anderen, die weniger vom Fußball verstehen." Das trifft natürlich auch auf andere Sportarten zu, z.B. Tennis, Handball, Golf etc..
Bei Kontrollgruppen, die noch nie oder selten ein Fußballmatch gesehen haben und selbst niemals Fußball gespielt hatten, feuerten (wie erwartet) die Spiegelneuronen nicht oder kaum. Valenti: "Spiegelneuronen befähigen uns offenbar dazu, die Absichten anderer intuitiv zu erfassen. Und umso mehr, je besser uns diese Absichten oder Handlungen aus eigener Erfahrung bekannt sind."
Die Spiegelneuronen helfen uns auch bei der sog. Mitgefühlsmeditation = "Metta – Meditation der liebenden Güte".
Quellen: Ornella Valenti, Abteilung für Kognitive Neurobiologie, Zentrum für Hirnforschung der Med. Universität Wien, u.a.